Ich lernte Tetsu im Frühjahr 2016 im Rahmen der Arbeit an dem Kunstprojekt ‚Mein Schloss‘ kennen. Aufmerksam geworden war ich auf dieses Projekt über einen Vortrag des Regisseurs dieses Projektes Jean Sasportes auf der 40-Jahr-Feier des Autismus Wuppertal. Auf Grund meiner Expertise im Zusammenhang mit dem Autismus und früherer eigene Tanzerfahrungen kamen wir schnell über eine Teilnahme an dem Projekt überein.
Das Besondere an diesem Projekt war, dass hier – künstlerisch – ein Zugang zu einer Welt von Menschen gesucht wurde, die mit einer aktiven Rolle auf der Bühne völlig überfordert gewesen wären – eben nicht hochleistungsfähige ‚Asperger-Autisten‘ sondern Menschen, die im Grunde in jedem Moment mit ihrem potenziellen psychischen Zusammenbruch kämpfen.
Es ist klar, dass eine beschreibende oder deutende Annäherung an so eine Welt, die ohnehin nicht möglich ist, einen erheblichen Eingriff bedeuten würde und sich deshalb verbietet. Was stattdessen möglich ist und von der Gruppe um Tetsu und Jean realisiert wurde war, Menschen zu treffen, ihre Reaktionen und ihr Verhalten aufzunehmen und diesen in einem eigenen Reflex tänzerisch Ausdruck zu verleihen. Es entsteht so eine Collage von Bildern und Szenen die aber gerade bei diesem Erfahrungshintergrund so alleine letztlich fragmentiert bleiben.
Diesen Splittern realisierte Tetsu mit seiner Musik einen Raum und eine Zeit, die diesen Fragmenten über die Dauer des Stücks einen unvergleichlichen Raum entstehen ließ, der sie verlebendigte ohne sie zu ‚übertönen‘. Die je eigenartige Intensität der Bilder wurde nicht dominiert oder emotiv verkleistert, sondern in äußerster Achtsamkeit begleitet und stützend, verstärkend, nachzeichnend unterlegt.
Was ermöglichte Tetsu dieses Kunststück im wörtlichen Sinne? Sicher die Tatsache, dass er schon immer als Musiker neugieriger Grenzgänger war, der verschiedensten Einflüssen vom Argentinischen Tango bis hin zu experimenteller Musik, wie auch das Musizieren mit verschiedensten Musikern zu einer Quelle seiner Kunst werden ließ. Darüber hinaus hat sicher auch seine Zusammenarbeit mit Ryotaro, einem japanischen Tänzer mit Down Syndrom, seine Wahrnehmungsfähigkeit wie seine wunderbare Imagination geschärft.
Eine noch weiter gehende Intensivierung erhielt die Musik dabei dadurch, dass Tetsu sie nicht nur komponiert hatte, sondern als Bassist auch an der Aufführung teilnahm. Hierbei bildete er der Aufführung durchgehend, unabhängig von der großen Leistung der anderen Musiker und Tänzer, ein Energiezentrum von äußerster Intensität – wiederum nicht dominierend, sondern eher dienend, aber in jeder Sekunde verantwortlich und in äußerster Aufmerksamkeit anwesend. Für mich als Zuschauer eine wirklich außerordentliche Erfahrung!
So realisierte Tetsu hier, mit allen anderen, ein allgemein menschliches ‚Verständnis‘ von Autismus, der den Zuschauern einen Zugang eröffnete, ohne – übergriffig – einzelne Menschen zu Objekten von Erklärungen zu machen. Gleichzeit ermöglichte er aber auch den Menschen, denen er in diesem Projekt begegnet war, durch ihn als reflektierendes Medium doch ‚zur Sprache‘ zu kommen.
Dass diese Art von Kunst, die völlige Hingabe an das Stück und die Menschen dahinter, auch für den Protagonisten, trotz, vielleicht gerade wegen des energetischen Verströmens, heilsam ist, zeigte Tetsu bei seinem letzten Besuch 2018. Schwerst gezeichnet von seiner Krankheit blühte er im Zuge der Arbeit an dem Stück und bei den Aufführungen auf, begann geradezu zu leuchten und feierte später mit uns, aß mit großem Appetit und machte Scherze.
Ist das Werk vollbracht, dann sich zurückziehen:
das ist des Himmels SINN.
Laotse: Tao te king (Köln 1984, S.40)
(Übersetzung: Chikako Kaido)
私はダンスシアター作品「My Castle、私の城」を通して2016年春に齋藤徹と知り合いました。
2015年秋にヴッパタール自閉症施設が40周年記念の会を開催した折、ジャン・サスポータスが、施設主催の彼のダンスシアタープロジェクトを紹介する講演をしました。自閉症は私の専門の研究分野の1つであり、ダンス経験もあるのですぐに私はこのプロジェクトにコミットしました。
このプロジェクトの特異な点は、舞台に立つことが難しい「アスペルガー症候群、 自閉症」と医学的に認定された人達だけにではなく、心に問題を抱えている人達全般へのアクセスを、芸術を通して開いたことにあります。
このような世界に対する記述的または解釈的アプローチは、とても難しく不可能なことであり、しかも彼らの世界にとって重大な介入を意味するので、それ自体を禁じられていることは明らかです。
代わりに、ジャン、徹、他のアーティストによって可能なことと実現されたことは、人々に会い、彼らの反応と彼らの行動を記録し、彼ら自身のダンスの反映として自閉症を表現することでした。その結果、経験に基づいたイメージやシーンのコラージュが最終的に断片化されました。
徹は音楽によって、これらの断片のための空間と時間を創り出し、作品の間、それらを「溺れさせることなく」生き生きとさせる比類のない空間を創り出しました。イメージやシーンの音楽による特異な強度は、支配的でも感情的にべったりもしていませんでした。彼は細心の注意を払いながら、そのシーンによりそい、サポートをし、強い説得力を与えました。
徹の、文字通りのこの偉業を可能にした理由は何だったのでしょうか?
アルゼンチンのタンゴから実験音楽に至るまで、彼の音楽が常に最先端の表現であり、他に影響を及ぼしていたという事実、並びにに様々な音楽家やアーティストとのコラボレーションによる音楽の制作が彼の芸術の源となっているという事実。それに加えてダウン症のダンサーである矢萩竜太郎とのコラボレーション。それは彼の感性と想像力がどんなに素晴らしいものかを現しています。
そして徹は音楽を作曲しただけでなく、舞台でコントラバス奏者として作品に参加したという事実により、音楽はさらに素晴らしいものとなり、そして他のミュージシャンやダンサーの偉大な演奏やダンスとは別に、彼のパフォーマンスを通して最大の強度のエネルギーの中心を形成しました。再び支配的ではなく、そのシーンに役立つように、しかし常に責任を持ち、そして最大限の注意を払って。それは観客や私にとって本当に素晴らしい経験でした!
そうして、徹は他の音楽家やダンサーと一緒に、一般的な人間の自閉症の「理解」を実現しました。それは過度に繰り返し人々に説明を目的とすることではなく、観客にアクセス、通り道を与えるということです。彼はこのプロジェクトで出会った人々が反射的な媒体としての彼を通して自閉症の世界と「対話」できるようにしたのです。
2018年の彼の最後の公演で示された、作品に対する完全な献身はおそらくこの種の芸術にとって、作品のエネルギーの流れに関係するためとても重要です。私は、彼が病気の中パフォーマンスしている姿に大きく引き寄せられました。作品の中で、彼は作品の中に花が開いているように演奏をし、最後にはほとんど光り始めました。その後、彼は私達と一緒に食事をして公演が無事に終わったことを祝い、そして冗談を言いました。
仕事がやり遂げられたとき、あなたは退く
それは天の意思である
老子 :老子道徳経より抜粋 (ケルン 1984 ,p40)