17.08.2025

 

UKRAINE

Die Lösung liegt in der Anerkennung der Geschichte 

 

Im Zusammenhang mit dem Ringen um einen Frieden in der Ukraine wird im Moment eigentlich ausschließlich die Frage des Territoriums - Gewinne, Austausch, Verluste, Krim - diskutiert.

     Dies geht aber immer wieder - und wird insbesondere in Deutschland und Europa völlig ignoriert . an dem Kern des Konflikts vorbei.

     Dies wird in dem Moment erkennbar, wo man nicht  eindimensional moralistisch zeitlos urteilt sondern sich der Komplexität angemessen sich die historischen Vorgänge vergegenwärtigt. Dafür muss man nicht einmal sehr weit zurück gehen. So kam es unter der Vermittlung der Türkei schon im Mai 2022 zu direkten Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine und zu einer Einigung, deren zentraler Punkt die militärische Neutralität der Ukraine darstellte. Dieser sehr konkrete Plan, der auch in Berlin und Paris gut geheißen wurde, wurde dann von der Britischen Regierung (Johnson) und der USA (Biden) zurück-gewiesen und denn entsprechend der - Entschuldigung! - Vasallen-Mentalität Europas zurückgewiesen und die Verhandlungen so beendet.

     Dies verweist zum einen darauf, dass es spätestens seit diesem Datum nicht mehr um die Interessen der Ukraine sondern um die der USA geht - im speziellen Fall sogar auch die privat Interessen des Sohnes von Biden, der im ukrainischen Gasgeschäft engagiert ist (eine der wenigen Aussagen Trumps, die wahr waren !) - die ja in der 'Schachbrett' Strategie Brzezinskis ausführlich, inklusive der Bedeutung einer Ablösung der Ukraine von Russland um dessen Großmachtposition (inkl. der eisfreien Häfen am Schwarzen Meer/Krim) zu brechen, beschrieben sind und vor dem viele elder Staatsmen (Junkers, Hellmut Schmidt. sogar Kissinger) ausdrücklich gewarnt haben.

     

     

 

 

 

30.07.2025

 

Die bröckelnden Fundamente Deutschlands

 

GG § 1 Die Würde des Menschen ist unantastbar

 

Diese beiden Paradigmen zeigen die Lehren aus dem Zweiten Weltkrieg. Dabei ist der GG § 1 als eine Lehre zu verstehen, die mit den universellen Menschenrechten (1948 Allgemeine Erklärung der Menschenrechte) weltweit Anerkennung und Bedeutung erhielt.

 

Damit Ausschwitz nie mehr sei !

 

Das zweite Paradigma ist eine aus der deutschen Geschichte des Angriffs- und Vernichtungs-krieges 1939 gezogene national bedeutsame Lehre. Diesen als 'verbrecherisch' zu kennzeichnen würde das absolut Monströse dieses Krieges relativieren, so als gäbe es auch gute Angriffs- ... -kriege.

Das Monströse dieses Krieges war dabei nicht der Angriffskrieg selbst, sondern die auf Grund der Nazi-Ideologie vorab geplante Vernichtung (!!!) - 'Holocaust' - der Juden und anderer als minder-lebens-wertig angesehener Gruppen - Sinti/Roma, Behinderte - sowie die erhebliche Dezimierung der russischen Bevölkerung, auch durch geplantes Verhungernlassen (in dem Kessel von Leningrad alleine 750.000 Tote), um Deutschland den Lebensraum im Osten zu erschließen - im Grunde der zweite Holocaust. Juden in Polen und Russland waren insofern besonders bedroht.

 

Was ergibt sich nun aber aus dieser Lehre? Zum einen natürlich, dass diesen Opfern gegenüber eine in dieser Größenordnung nicht wieder gut zu machende Schuld entstanden ist. Was bedeutet das aber darüberhinaus? Eine Verantwortung für Deutsche Bürger, ein vergleichbares Ver-kommen der Menschlichkeit zu verhindern bzw. zu bekämpfen. Das bezieht sich dabei aber nicht nur auf die Juden, die in Auschwitz die Hauptgruppe der Opfer bildeten, sondern auf alle Menschen auch über die oben genannten Gruppen hinaus.

 

Wie wichtig diese Setzung ist, wird an dem Argumentieren von Hannah Arendt sehr deutlich. Sie wehrte sich deutlich gegen die Qualifizierung 'antisemitisch' für den Holocaust und bestand auf der Qualifizierung 'Verbrechen gegen die Menschheit'.

Was war ihr Argument? Sie verwies darauf, dass die Nazis mit der Bezeichnung 'Jude' in ihrer Ideologie einen Ort AUSSERHALB des Menschlichen geschaffen hätten, was ihnen ihr Vorgehen dann auch erst ermöglicht hätte. Der implizite Erhalt dieser exkludierenden Qualifizierung im Begriff des Antisemitismus würde diese Exklusivität - obwohl jetzt positiv konnotiert - in ihrer Problematik erhalten. Die Inklusion in die multikuturelle, -ethnische, -rassische Menschheit dagegen, würde ihnen einen dauerhaften Schutz als 'Menschen der Menschheit' gewähren.

Diese Überlegungen waren als Grundlage nötig, im Folgenden die heutige Situation um diese beiden Paradigmen darstellen und reflektieren zu können.

 

Beginnen wir mit dem § 1 (GG). Dessen Bedeutung scheint erst einmal einfach und klar bezieht man dies allein auf das Zusammenleben in Deutschland. Aber in diesem Satz ist Deutschland nicht erwähnt! Eri st ein Diktum, das ALLE Menschen umfasst! Und das gilt nicht nur für das handeln Deutscher Staatsbüger im Ausland (z.B. IS Mitglieder) sondern auch für Firmen und staatliche Institutionen, die im Ausland handeln. Wird hier die Würde und das Menschenrecht im Ausland verletzt ist das ein Verstoß gegen das GG! Das spielt bei kriminellen Handlungen Einzelner keine Rolle, da hier die Gerichtsbarkeit im Ausland handeln wird.

Für das Handeln Deutscher Unternehmen hat das aber schon eine Bedeutung, da diese wie auch alle Bürger eben an das Grundgesetz gebunden sind. Hieraus ergeben sich im Sinne des GG § 1 z.B. Verpflichtungen im Sinne des Lieferkettengesetzes!

 

Aus dem 2. Paradigma ergibt sich aber auch ein Teil der Verantwortung gegenüber ALLEN Menschen im Falle eines Genozids einzugreifen. So ist es eine historische Erfahrung, dass die Weltgemeinschaften den Verfolgten Juden und anderen Gruppen nicht zu Hilfe kam, sondern erst reagierte, als sie selbst angegriffen wurden.

 

Dies begründete damals wohl die Ausnahmeregelung des Deutschen Verfassungsgerichts (Verfg. Urteil vom 12.07.94 - siehe unten) zur Begründung der Möglichkeit der Teilnahme der Bundeswehr an friedenssichernden NATO Einsätzen im Auftrag der UNO. Der Einsatz erfolgte dann OHNE UNO Mandat (also verfassungswidrig !!!) aber auf Grund des Schreckens des Massakers von Srebreniza in Verbindung mit der Verantwortung aus dem zweiten Paradigma noch verstehbar, wobei dies wohl auch die Folie für die Stellungnahme des Verfassungsgericht gebildet hatte.

Allerdings zeigte sowohl dieser Einsatz - der keinen Frieden brachte sondern zu einem bis heute schwelenden Konflikt führte, der bis heute einen friedenserhaltenden Militäreinsatz der UNO erforderlich macht -  wie auch ALLE weiteren friedens- und freiheitserhaltenden Militäreinsätze der NATO (bis auf den IRAK immer unter deutscher Beteiligung), dass die Friedensziele NIE erreicht wurden die Einsätze tausende ziviler Opfer forderten und letztlich desaströs endeten (siehe unten).

 

In Gaza entsteht nun aber die wirklich kafkaeske Situation, auf Grund dieser universellen Verantwortung, dass Auschwitz nie mehr sei, eine Verpflichtung zum Eingreifen in Gaza und gegen das Vorgehen der Netantyahu Regierung Israels (!) nicht nur legitiem sondern im Sinne dieser Verantwortung geboten ist.

 

Zum Glück haben uns unsere bisherigen Überlegungen aber schon gezeigt, dass  militärische friedenssichernde Maßnahmen ohne hin nur als multinationale Blauhelm Einsätze der UNO zu denken sind und nicht von Nationen oder Bündnissen, die selbst in Konflikten Partei sind, wie die NATO in ihren Einsätzen (z.B. in Afghanistan - Peter Struck (20.12.02): 'unsere Sicherheit wird auch am Hindukusch verteidigt').

So folgt also aus der Verantwortung gegenüber diesem Konflikt natürlich kein militärisches Eingreifen, wohl aber - sowohl auf der Basis des GG § 1 als auch des zweiten Paradigmas - das absolute Verbot der Unterstützung des Genozids insbesondere durch  im Genozid eingesetzte Waffen und darüber hinaus im Verein mit der Weltgemeinschaft Druck auf Netanyahus Regime auszuüben, die Situation in Gaza wie auch den Krieg dort umgehend zu beenden. (Die Geiseln wären schon längst zu Hause, wenn sich das Netanyahu Regime an die ausgehandelten Abmachungen zur Beendigung des Krieges gehalten und Anfang des Jahres den Waffenstillstand nicht einseitig gebrochen hätte.

 

Grundlage alles dessen bleibt dabei aber immer der GG § 1, der die absolute Gleichwertigkeit aller Menschen und damit - da Menschen selbst ja Elemente ihrer jeweiligen Kultur sind - auch aller Kulturen und Gesellschaften.

 

In der Zusammenschau ergeben sich damit, gemessen an den beiden Paradigmen,  folgende 'Schwachstellen' in der momentanen Demokratie Deutschlands:

  • Die Bezeichnung eines Angriffskrieges Israels auf den Iran als 'Drecksarbeit', die diese für uns leisten würden durch den Deutschen Bundeskanzler, was
    • einen Angriffskrieg legitimiert und
    • die Opfer letztlich als 'Dreck' benennt  
  • die unterschiedliche Wertigkeit von Opfern im Spiegel der Berichte über die derzeitigen Kriege: Vergleich Ukraine - Gaza,
  • die unterschiedliche Wertigkeit von Opfern im Vergleich den Opfern des Angriffs der Hamas und den Opfern in der Gaza und der Westbank (derzeit 1 : 60, widerspricht nicht nur GG § 1 sondern auch der Thora und dem Code Hammurapi) in der Beurteilung des Konflikts durch die Bundesregierung, 
  • die unterschiedliche Wertigkeit von Opfern im Spiegel der Berichte über die derzeitigen Kriege: Vergleich Ukraine - Gaza,
  • die Verunklimpfung von Menschenrechtsforderungen für die Menschen in Gaza als 'antisemitisch', wobei diese sich allein auf Gaza und das Handeln der Israelischen Regierung dort und nicht auf das 'Judentum' beziehen. (Zudem schaffen Sie so ein statistisches Ansteigen des Antisemitismus in Deutschland und damit für Juden eine ängstigende Situation, die bezogen auf ihr Judentzum gar nicht vorhanden ist!) 
  • die Ignoranz gegenüber den Opfern der Klimakrise,
  • die Ignoranz gegenüber den Opfern im Mittelmeer sowie der aktiven Beteiligung an diesem 'Problem' durch die Teilnahme an FRONTEK,
  • die Abschiebung problemlos voll inkludierter Flüchtlinge und sogar psychiatrischer Patienten,
  • die Aussetzung der Migrationszusagen für durch die Zusammenarbeit mit der Bundeswehr gefährdeten Afghaninnen und Afghanen,
  • die Zurückname der Gemeinnützigkeit für NGOs die innerhalb der Zivilgesellschaft der Regierung missliebige Positionen beziehen - die Gemeinnützigkeit der Bertelsmann Gesellschaft gilt weiterhin ungefährdet,
  •  
  • und vor allem das völlige Ignorieren der Klimakrise, die als Aufgabe des Staates mit der Weile als Menschenrecht anerkannt ist!

 

 

27.07.2025

 

Ein SEHR hörenswerter Podkast

zur WIRKLICHEN Zeitenwende:

Die Peter Thiel Story

UND eine wichtige Ergänzung hierzu:

Douglas Roushkoff

Survival of the Richest

Warum wir vor den Tech-Milliardären

noch nicht einmal auf dem Mars sicher sind

ISBN: 978 - 3 - 518 - 02999 - 2

 

03.07.2025

Ein Gegenüber gefunden.

Omar El Akad (2025)

Eines Tages werden alle immer schon dagegen gewesen sein

ISBN 978-3-7518-2017-4

DANKE!

26.06.2025

Biografisches

 

Zeiten-Wände

Die Wände dieser Zeit sind aus ‚FREIHEIT‘ gewirkt.

Die sinnlose Gemeinschaft mit dem Bauchnabel.

Keine Grenze öffnet diese Welt.

Mit der Masse allein bis an die Grenzen des Alls.

 

Ab und zu durchdringt ein Baseball-Schläger die Stille.

Er verfolg die 'Terroristen',

Suchende und Mörder des SINNs zugleich.

Sie enthaupten den Sinn, indem sie IHREN Sinn

als ALLGEMEIN behaupten,

Waffen schicken oder Köpfe abschlagen.

 

Wo bleibt die SINN-Wende,

die Kulturrevolution der Wi(e)derSprache?

(Peter Rödler am Tag 836 der ZEITENWENDE)

 

 

In tiefer Ratlosigkeit

über das Alleinsein in der Empörung

in einem kurzen Erwachen des Nachts geschrieben.

 

 

 

13.04.2025

 

Schachmatt - SPD verliert im Koalitionspoker

 

Es sah doch alles so gut aus. Die Themen der SPD sind sichtbar, überraschend viele auch hochwertige Ministerposten gehen an die SPD, der Trumpf mit der Mitgliederbefragung für den Eintritt in die Koalition schien sich bezahlt gemacht zu haben und das Klima bekommt man ja irgendwie bei der Infrastruktur unter (dann aber konkurrent zu Gesundheit, Bildung, Bahn und eben weitere Infrastruktur, also schon etwas ernüchternd).

 

Nun verweist aber der Einspruch von Merz gerade bei den zentralen SPD Themen - Steuer-senkungen für kleine- und mittlere Einkommen und den Mindestlohn - auf den Finanzierungs-vorbehalt. In Verbindung mit der Tatsache, dass er - was er betont 'nicht mit meiner Unterschrift' (Tagesschau) - erreicht hat, dass es keinerlei Steuererhöhung für die Spitzenverdiener gibt, d.h. auch die von Kohl AUSGESETZTE und nicht abgeschaffte (!!!) Vermögenssteuer weiter nicht wieder erhoben wird, sind die SPD Themen das Papier nicht wert auf dem sie stehen.
(Hat da Seeheim mit gestrickt?)

 

Es geschieht wieder alles im Sinne der großen Konzerne, Institute und Superreichen - die nun wg Trump noch extra geschützt werden müssen. Die Last dieser Zeit tragen, wie auch die Kosten der Ukraine-Unterstützung und Russland-Sanktionen, die Bürger ohne, mit präkerem, kleinen und mittleren Einkommen. Die weitere Spaltung ist der Gesellschaft wird SO sicher NICHT verhindert.

 

Wie bei bisherigen GroKos führt auch diese Koalitionsvereinbarung logisch zu dem gleichen Ergebniss der bisherigen:

  • Die CDU, die mit Ihrer Verweigerung jeglicher Steuererhöhungen oder Einführung der Vermögens-steuer im Koalitionsvertrag die mangelhafte Finanzsituation (s.o.) erst schafft, was aber nirgends im Vertrag dokumentiert ist, setzt ihre Politik relativ lautlos durch.
  • Die SPD wird aber mit ihren Zielen (s.o.) verbunden, so dass sie in dieser Situation am Ende vor ihren Wählern als 'Wahllügner' - wie es später heißen wird - dastehen.

Kurz: 'the same procedure as every GroKo' für die CDU zählen die Erfolge, die Lasten für die SPD.

Besonders pervers dabei, diesen CDUinduzierten Mangel zu exekutiern ist Aufgabe des Finanzministeriums und wer bekommt dieses - und ist auch noch stolz drauf - die SPD! (sic!!!)

 

Wie oft muss das noch so laufen, bis die Ex-Genossen, diese Zusammenhänge erkennen und sich dem verweigern?

 

 

 

07.04.2025

 

Mal ein anderes Thema sonst werd ich meschugge!

Mythos 'Künstliche Intelligenz'

     - ist künstliche Intelligenz intelligent?

 

Der Gotteskomplex (H.E. Richter,1979) beherrscht offensichtlich nicht nur den amerikanischen Präsidenten und seinen - noch - Lieblings-Destruktions-Freak, sondern ist in vielerlei Hinsicht ein Aspekt des säkularen Zeitgeistes in der Kultur des Westens heute. Die Erschöpfung (Klima) der Schöpfung und deren Rettung durch technische Lösungen führt letztlich zu den zentralen Fragen Kants, wobei diese allerdings im Alltag des Mainstreams schon beantwortet scheinen:

 

     Was kann ich wissen?  :   Alles, ich habe ja ChatGBT ....

     Was soll ich tun?           :   Das sagt mir die Werbung, Influencer, Beratungstallks ... und GOOGLE

     Was darf ich hoffen?    :   Das das alles irgendwie nicht völlig kollabiert, und alles

                                                   SO bleibt wie es ist!

 

Man könnte diese Antworten auch zusammenfassen mit dem Slogan einer Werbung für Natur-kosmetika (gesehen am Ausgang einer Drogeriekette): "Dreh die Welt öfter um DICH SELBST "(Hervorh. im Original) - mit den Produkten: 'Lieblings-Mensch', 'TiefenENTSPANNUNG' und 'Du bist wunderbar': Der Mensch das genießende Zentrum der je eigenen Welt!

Scheinbar das entsprechend Freud (nicht Adler) völlig unentfremdete Sein .... wäre es nicht so asozial, letztlich unendlich einsam

 

So bleibt doch über dieses all-gegenwärtige in dem Dauer-Hier-und-Jetzt vegetierende Ich hinaus die Frage, was eigendtlich die Grundlage der Menschen und ihrer SO gemachten Welt ist und damit eben dann doch Kants vierte Frage:

"Was ist der Mensch?"
(in und aus der von ihm/ihr geschaffenen Welt heraus? - Erg. Rö.)

 

Was Menschen bei dieser Frage als eine zentrale Eigenschaft besonders hervorheben, ist ihre - zumindest als Gattung - die Tiere überragende 'Intelligenz'. Dabei bezieht sich die Probe dieser Intelligenz in der Regel auf die Lösungen kognitiver Probleme. Beschränken wir uns aber auf diese Sicht von Intelligenz, so gibt es im Tierreich viele Gattungen, nicht nur Menschenaffen und Delphine sondern z.B. auch Raben oder Oktopusse, die zu ebenso hohen und höheren kognitiven Leistungen wie Menschen in der Lage sind. Dies schließt auch weitere menschliche 'Kernkompetenzen' wie - sogar gegenständliches (!!!) - Selbstbewusstsein, Präferenzen verfolgen, bis hin zur Erfindung von Werkzeugen und sogar sozialer Interpretation von bekannten Menschen in kognitiven Zusammen-hängen, mit ein!

 

Benutzen wir jedoch eine andere Definition menschlicher Intelligenz, wird der wirklich entschei-dende Unterschied sichtbar:
Adorno beginnt in den Minima Moralia (1951) den Abschnitt 127 über 'wishfull thinking' (S.376) mit der Feststellung "Intelligenz ist eine moralische Kategorie." HIER wird ein Unterschied deutlich, der zumindest diese Menschensicht von der der Tiere - und auch den kognitiv-evolutionären technischen Strukturen, die wir als KI bezeichnen - grundlegend unterscheidet.

 

Intelligenz schließt bei ALLEN Menschen, selbst bei 'Schwerstbehinderten', einen für die Wahrnehmungsverarbeitung und damit das Überleben NOTwendigen autonom urteilenden EigenSINN mit ein!

 

Diese Orientierung der (für)WAHRnehmung am urteilend bewertenden EigenSINN und der hieraus folgenden Selektion und Konstruktion der Einzelreize (ca. 1 Mrd./s) zu einem je individuell SINNvollen Bild ist die Gattungseigenschaft, die den Menschen von anderen Lebewesen oder auch kognitiv-evolvierenden Strukturen unterscheidet! 

Dieser urteilende SINN fehlt bei Tieren und künstlicher Kognition, NICHT wg mangelnder kognitiver Möglichkeiten(!!!), sondern schlicht wg der fehlenden Freiheitsgrade für zielbezogene Urteile. Deren grundlegenden(!) Ziele sind nämlich fixiert durch:

  • die gattungstypische biologische Orientierung (Instinkt) als basales und fixiertes Entscheidungskriterium bei der Wahrnehmung von Tieren und
  • die externe Orientierung durch Trainingsdaten bei der 'künstlichen Kognition'.

Diese grundlegende Orientierung wirken sich auf die  Ziele des Handelns von Tieren - oder die Ziele einer Fluktuation künstlichen Kognition - determinmistisch (!!!) aus,

 

ohne die kognitive - funktionelle, methodische - Freiheit

zur eigenen Entwicklung, Kompetenz, ja Individualität zu beschränken!!!

 

Der Verlust des biologisch orientierenden Instinks bei Menschen (wenn das nicht so wäre dürfte Vergewaltigung nicht verurteilt werden!!!) muss aber durch nicht deterministische - mehrdeutige - soziale Orientierungen, durch die aktive und passive Teilhabe an (mit-)menschlicher Kultur vom Beginn des Lebens an kompensiert werden, da Wahrnehmung in jedem Fall eine innere Referenz zur generierung von Information benötigt. Diese wechselseitige Teilhabe bildet den Menschen alleine die Voraussetzung, für den  Aufbau eines je eigenen SINNs als gattungstypisch kultur-historische individuelle Orientierung.

 

Der EigenSinn (individuell einzigartiges Kriterium des Urteilens der Menschen) ist also ein individuell >< kulturhistorisches Produkt!

 

Das heißt man wird Menschen nur in dieser Dialektik - individuell sozial oder im Sozialen individuell - gerecht ... "Und das ist die 'Spannung die auszuhalten ist" Adorno (1971, Erziehung zur Mündigkeit. S.119). Oder mit Séve "Das Individuum ist einmalig im wesentlich Gesellschaftlichen seiner Persönlichkeit und gesellschaftlich im wesentlich Einmaligen seiner Persönlichkeit; das ist die Schwierigkeit, die zu bewältigen ist." (1973, Marxismus und Theorie der Persöhnlichkeit, S. 117)

 

Ich werde deshalb in Zukunft bei Tieren von tierischer Intelligenz oder besser von deren spezifischen Kompetenzen - Problemlösungen, Selbstbewusstsein, soziales Verständnis, Werkzeugerfindung und -gebrauch - sprechen, aber nicht mehr allgemein von Intelligenz, weil das sonst zu leicht mit der ganz anderen Art menschlicher Intelligenz - von der die Kognition nur ein Teil ist - interferiert und das alles verunklart. Bei evolvierenden kognitiven technischen Strukturen werde ich zukünftig entsprechend von  künstlicher Kognition (KK) bzw. artifical cognition (AC) sprechen.

 

Ein letzter finaler Hinweis sei noch gestattet:

Gegenüber dem hier vertretenen kultur-historischen Ansatz von Intelligenz ist das landläufige Verständnis der Intelligenz in der globalisierten westlichen Kulturhemisphäre das des Kognitivismus und des Funktionalismus. Von der Schule bis in die Universitäten wird heute im weiten Übermaß, bis in bildungs- und kulturwissenschaftliche Studien hinein, Kognition und Funktion (z.T. auch Formalia) und evtl. noch - als quasi sozialethische Ergänzung - 'Haltung', nicht aber die dialektischen Grundlagen des autonomen URTEILENS gelehrt. Hannah Arendt, hatte genau diesen Mangel an Eichmann festgestellt! 

 

Erst wenn wir uns wieder in den Wissenschaften insbesondere der Pädagogik und Politik für die gattungstypische Einbindung unserer Individualität in einen vielfältigen kultur-historischen Zusammenhang und aus diesem heraus für eine humane weil dialektisch spannungsvolle Kultur stark machen, besteht eine Chance, 'Das das alles irgendwie nicht völlig kollabiert' sondern sich neu kulturell und gesellschaftlich vielfältig und deshalb FRIEDLICH entwickelt:

 

weil nichts so bleibt wie es war!

 

Für ALLE Menschen:

L'Chaime!  ●  Salām  ●  Shalom

 

 

20.03.2025

Warum darf Netanyahu und seine Regierung das ?

 

Hannah Arendt bestand immer darauf, dass der Holocaust ein Verbrechen gegen die Menschheit war. Der Einwand, er habe sich gegen die Juden gerichtet und sei deshalb ein Verbrechen an den Juden, widersprach sie mitr dem Hinweis, dass Juden Menschen seien und dass die Nazis ihnen genau das mit der von Ihnen (!) behaupteten EIGEN-Art der Juden abgesprochen hätten. Das Insistieren darauf, dass Juden und Ihre Kultur der Vielfalt menschlicher Kulturen und Möglichkeiten angehören und deshalb selbstverständlich auch die gleichen Menschenrechte genießen - die ja in Folge der Erfahrungen des 2. Weltkriegs auch erstmals weltweit formuliert wurden - wie ALLE Menschen macht die nationalsozialistische Exklusion der Juden aus der Menschheit rückgängig und realisiert eben die inklusive Menschen-, Völker, und Kulturengemeinschaft!

          Indem die Netanyahu-Regierung für IHR Israel das Recht beansprucht, gegeg all diese Rechte zu verstoßen (Menschenrechte, Akzeptanz der Souveränität anderer Staaten ...) reinstaliert sie den Gelben Stern, die Markierung, die Ihnen angetan wurde, die Exklusion Israels aus der Völkergemeinschaft und tradiert damit das Nazitum auf eine ganz perverse Art.

       Die Unterstützung dieser menschenverachtenden Politik, die nichts von Verteidigung hat, sondern im wesentlichen den Faschismus seiner Regierungbedient und damit Netanyahus das Amt sichert, das ohne den Krieg schon längst Vergangenheit wäre und er wahrscheinlich schon längst ein der Korruption angeklagter und verurteilter Politiker wäre, aus den USA wie auch die dortigen Vorgänge um die Columbia Universität macht die Macht von AIPAC dort klar.

         Warum aber der historisch BERECHTIGTE Moralismus in Deutschland gegenüber Faschismus und rechtsnationaler Gewalt hier ebenfalls die Exklusion aus der Verantwortung für Gültigkeit der Menschenrechte im Falle von Netanyhus Israel vollzieht und damit genau das macht, was Hannah Arendt mit Recht an dem Holocaust und seinem Nazi Stereotyp aufzeigte, ist deutlich weniger zu verstehen und verweist auf eine offensichtlich  fehlgelaufene Ent-Nazifizierung, die moralistisch Regeln, nicht aber mündiges Denken und Bewerten lehrte.

 

       Warum schreibe ich hier vom "Israel Netanyahus?"

Einfach deshalb, weil das, was diese Regierung - und AIPAC - da gerade im Namen Israels und der jüdischen Kultur tut, d.h. die kollektive Erfahrung des Holocaust  für die ganz eigenen Interessen als Legitimationsbasis zu nutzen und die Opfer damit zu Objekten seines Eigeninteresses zu machen!

 

Meine Erfahrungen mit Juden - auch Zionisten - und Jüdischer Kultur ist dem allem völlig entgegengesetzt.

  • Da sind die Werke von Paul Celan, Gershom Scholem, Eugen Rosenstock-Huessy und natürlich nicht zu letzt die Dialogische Pädagogik Martin Bubers und auch die Werke Erich Fromms.
  • Das sind die Begegnungen mit Trude und Berthold Simonsohn (mein Soziologie Professor ab dem 1. Semester Lehramt) in Frankfurt,
  • meine Tanz und Gestaltungslehrerin und Lehrer Katya Delakowa (einzige Überlebende aus ihrer Familie) und Moshe Budmore (schon vor dem 2. Weltkrieg in Palästina), mit denen wir unter anderem eine arabische (!) Friedenslegende über die Entstehung des Jordan (aus Banjas. Hatzbani und Dan), die Moshe aus Palästina mitgebracht hatte, darstellten.
  • meine Kontakte zu Ernst Federn (36-45 in Buchenwald) bis kurz vor seinem Tod in Wien
  • mein Kontakt zu Josef Feigenberg, der die Schriften von Bernstein vor der Vernichtung im Stalinismus bewahrte.

Nichts davon kann ich im heutigen Bild Israels, das Netanyahu zeichnet, finden!

Auch diese Menschen, die z.T. sogar (Trude Simonsohn) der zionistischen Bewegung angehört haben, würden gegen das, was heute geschieht. auf die Barikaden gehen und das alles - gerade auf dem Hintergrund ihrer KZ-Erfahrungen - als durch und durch un- und antijüdisch, inhuman, eben als Genozid geißeln!

 

So groß und tief diese Kultur aber einmal war, sie ist durch den Krieg den Netanyahu brauchte und braucht und dem was daraus nicht nur in Bezug auf das Verhalten des Militärs in Gaza sondern auch in der Westbank hier noch getrieben von den dort marodierenden Siedlern und auch die Zerstörungen und Landnahmen im Libanon und Syrien tief verschüttet wie die Leichen in Gaza unter dem Beton ihrer zerbombten Häuser. Ein 'TOTALER Krieg' (!) der durch nichts aus der jüdischen Kultur gerechtfertigt ist.

       Seit Hammurapi (1800 v. Chr.) gilt auch in der Thora (!) das Auge um Auge Prinzip, das eben solche Eskalationen verhindern soll, wobei im Talmud bei entstandenen körperlichen Schäden eher von einem finanziellen Ausgleich ausgegangen wird und im Falle des Todes davon, das Gott die Aufgabe des Ausgleichs übernimmt! Nichts davon ist in Gaza oder der Westbank berücksichtigt.

 

        Israel WAR auf einem guten Weg als unter Rabin ein friedliches Zusammenleben in Israel/Palästina denkbar wurde. Es waren auch die Reden von Netanyahu, die dem Siedler der Rabin erschoss ideologisch die Waffe geladen hatte. Unter Netanyahu begann dann das Dunkel des Nationalismus, der  Ausdehnung der Siedlungstätigkeit und die ständige Ausdehnung der Grenzen Israels, die bis heute nicht verfassungsmäßig fixiert sind.

 

      Letztlich bleibt heute nur noch die Hoffnung auf ein Wiedererstarken der jüdischen Moderne, die vom Holocaust zerstört wurde, was s.o. bis heute fortwirkt. Ein Kultur der Vielfalt, des Leben und Leben lassens, des kulturellen Austauschs und Dialogs und letztlich in Israel/Palästina. Wenn man sich die heutige Landkarte anschaut ist eine ZWEI Staaten Lösung unrealistisch, da wohl keine Israelische Regierung stark genug wäre, alle Siedler aus dem Westjordan Land zu vertreiben. So bleibt letztlich nur die Versöhnung trotz all der Furchtbarkeiten - sicher eine Aufgabe für mehrere Generationen - um in einem gemeinsamen Land eine gemeinsame - multikulturelle - Kultur wachsen zu lassen - eine Gemeinschaft von Semiten verschiedenen Glaubens.

 

VÖLLIG utopisch ??? NEIN ! (mit Buber):

 

"Es geht nicht an, das als utopistisch zu bezeichnen,

woran wir unsere Kraft noch nicht erprobt haben."

 

Buber, Martin (1950): Pfade in Utopia. 1. Aufl. Heidelberg: Lambert Schneider GmbH. S.18

 

Für ALLE Menschen:

L'Chaime!  ●  Salām  ●  Shalom

 

 

 

17.12.2023

 

Netanyahu: Bis zum 'totalen Sieg' (Tagesschau 17.12.)

Aviner (Wikipedia) - , der die damals sehr konkrete Friedensmöglichkeit zwischen Israel und den Palästinensern zerstörte.

 

Kurz es ist die Politik von totalitären nationalistisch-religiösen Gruppen, die sich heute in Gaza und der West-Bank austoben! Nicht Judentum und nicht Israel. Man kann nur hoffen, dass angesichts dieser Furchtbarkeiten in Verbindung mit dem Kampf gegen das Ermächtigungsgesetz der Regierung  Netanya sich endlich wieder eine Mehrheit in Israel zusammenfindet, die auch für die Paästinenser nach dieser Erfahrung ausreichend glaubwürdig ist, dass der Prozess von Rabin und Peres wieder aufgenommen werden kann. Und das ist der Wunsch eines Freundss von Israel, da alles anderen absehbar in der Zukunft zu dem Untergang zumindest Israels führen wird.

 

 

15.03.2025

Die schwäbische Hausfrau wird selbständig ...

(eine finanzpolitische Fabel)

 

Die 'Schwäbische Hausfrau' hatte es gut. Sie lebte in einem Einfamilienhaus am Rande von Stuttgart. Ihr Mann hatte einen sicheren Arbeitsplatz bei einem der Industrieunternehmen im Umkreis. So konnte sie sich als Hausfrau um Haus und Garten und die beiden Kinder - ein Junge von 13  und ein Mädchen  mit 10 Jahren - kümmern. Sie bekam in jedem Monat so viel Haushaltsgeld, dass sie den Alltag gut bestreiten konnte. An Weihnachten. Ostern und den Geburtstagen gab es Geschenke, die ihr Mann in Absprache mit ihr kaufte und, für die entsprechenden Feste konnte sie ohne größere Probleme von ihrem Haushaltsgeld genug ansparen. Entsprechend achtete die Frau auf ihre Ausgaben und plante kompetent ihren Teil des gemeinsamen Lebens.

 

     Allerdings verlief der Alltag in all seiner Sicherheit doch recht eintönig. Allein die Kinder brachten, mit ihrer Entwicklung immer mal wieder Neuigkeiten mit, seien es neue Interessen und Hobbys, neue Freundinnen und Freunde inkl. der entsprechenden Sorgen (Streit, Liebeskummer), und natürlich langsam auch die Auf-und Abs der Pubertät. Eher unbewusst wurde der 'Schwäbischen Hausfrau' dabei klar, dass ihr Lebensinhalt und auch der Kit der Beziehung zu ihrem Mann absehbar aus dem Familienverbund verschwinden würde. Das war zwar noch ca. 10 Jahre hin, aber, dann war sie Mitte 40 und hatte ja noch einige Lebenszeit vor sich. Wie würde es ihr DANN gehen? Würde es mit ihrem Mann eine gemeinsame Kultur des Alterns geben? Was wäre dann der Kit ? Was ihr Lebensinhalt?

 

     Der Mann der 'Schwäbischen Hausfrau' spürte diese Unruhe und ahnte auch ihr Problem. So schenkte er ihr in dieser Zeit zum Geburtstag einen Kurs bei einer Goldschmiedin. Obwohl die Frau von dem Geschenk ziemlich überrascht war, hatte er damit aber einen Nerv getroffen. Sie freundete sich mit der Goldschmiedin an, die ihr erlaubte auch einige eigene Entwürfe von Ringen zu realisieren und da sie dabei sehr geschickt war, holte sie sie hie und da mal bei zu großer Auftragslage zu Hilfe.

 

     Eines Tages bestellte eine Freundin sogar einen besonders schönen Ring für Ihren Mann.  Das machte der 'Schwäbischen Hausfrau' klar, dass sie mit ihrer Kunst den Bereich des Hobbys verlassen und MARKTreife erreicht hatte und so entstand der Gedanke, ein Geschäft mit einer kleinen angeschlossenen Werksttatt zu eröffnen.

 

     Die Kosten, die dieses Projekt benötigte, waren nun nicht mehr aus Rücklagen aus dem Haushaltsgeld zu finanzieren. Diese MARKTidee braucht erst einmal Investitionen, d.h. sie brauchte zusätzliches Geld. Da sie nun kein Staat war, der das Geld selbst herstellen konnte, musste sie etwas tun, was ihr bisher völlig unmöglich erschienen war: Sie musste Schulden machen, die die Miete der ersten Zeit, die Renovierung des Ladens und die Einrichtung der Werkstatt finanzierten. Sie vertstand jetzt, dass ihre Abwehr über ihr Haushaltsbudget hinaus, Konsumgüter zu kaufen, berechtigt war, da die Belastung der Schiulden das nutzbare Haushaltsgeld verkleinerten, d.h. die Notwendigkeiten des Alltags im Verhältnis (Preis der Ware = % vom Haushalt) teurer machten, quasi eine private Inflation.

 

     Bei Ihrem Eintritt in die MARKTwirtschaft lernte die 'Schwäbische Hausfrau' nun etwas ganz anderes. Hier waren die Schulden die Voraus-Setzung für die Marktaktivität und den damit verbundenen Gewinn, der zumindest mittelfristing den Kredit und dessen Tilgung nicht nur finanzieren, sondern letztlich darüber hinaus  auch Gewinn produzieren sollte. Sie verstand, dass ein kluges Geschäftsmodell das alles zu berücksichtigen hatte, aber ihr Hausfrauen 'null Schuldenmodell'  für den MARKT nicht taugte!

 

     So erarbeitete Sie sich ihre Selbständigkeit parallel zu der ihres Mannes - sehr geschmackvoll und gut ausgestattet - sehr sorfältig. Der wirtschaftliche Erfolg ermöglichte Ihr, nach und nach sogar, mit Hilfe neuer Kredite neue Maschinen für weitere interessante Materialien anzuschaffen und letztlich sogar Mitarbeiterinnen zu beschäftigen.

 

    Die erwartete Leere kam nicht auf. Sie hatte, parallel zum Job ihres Mannes, ihren Laden, inkl. der Sorgen, die beide in ihren Bereichen natürlicherweise immer mal hatten. Aber genau dann konnten sie füreinander da sein, und so ergab sich eine Verwandlung in eine wechselseitig stützenden liebevollen Beziehung im Alter.

 

 

Was sagt uns diese Fabel ?

(orientiert an Kaczmarczyk/Schumpeter)

 

Schulden machen das Leben teurer (Inflation), wenn sie unproduktiv über die Notwendigkeiten hinaus erfolgen!

 

Kredite für Investitionen in den Markt, insbesondere zur Optimierung von Prozessen oder gar für ganz neue Konzepte sind NOTwendig und treiben NICHT die Inflation an sondern die MARKT-prozesse an! 

 

Aber was sind 'produktive Investitionen' eines Staates, der ja nicht selbst produziert?

Es sind zu allererst die Voraussetzungen für das Marktgeschehen:

  • Gesundheit und Bildung für die Bevölkerung,
  • eine funktionierende Infrastruktur sowie
  • die Herstellung sozialer Minima    (Grundeinkommen, bezahlbarer Wohnraum ...) und
  • KLIMASCHUTZ.

Klimaschutz heißt dabei Aufwendungen zur Unterstützung von nachhaltigen klimaschützenden Produkten und Produktionsverfahren. Gleichzeitig auch  das Verbot von Werbung für klimaschädliche Produkte wie SUVs (wg Gewicht und hohem Querschnitt (Luftwiederstand) extrem hoher Energie-verbrauch!), Verbrenner UND Elektro(!), denn auch Elektro muss produziert werden ! D.h. die Beschränkung schwerer Wagen auf  berufliche Notwendigkeiten (Landwirtschaft ....).

     Dabei geht es um kluge unideologische Mischkonzepte wie sie die Natur z.B. im Urwald oder auch insgesamt durch ihre Diversität chaotisch vielfältig vorexerziert und so maximal flexibel auf Änderungen reagieren kann. Monodimensionale - d.h. ideologisch 'wahre' - Lösungen sind dagegen starr, unflexibel und leisten gerade in Zeiten hoher Dynamik mittel und langfristig nicht das was sie kurzfristig in ihrer einfachen Klarheit  zu versprechen scheinen.

 

     Das alles ist, da wir in einer Umbruchsphase sind, nicht billig. Zusätzlich zu den Krediten die diese Transformationsprozesse finanzieren, muss natürlich auch nach vorhandenen unausgenützen, Einnahmequellen gesucht werden. Da die mittleren und  unteren Einkommensschichten durch die finanziellen Belastungen der Coronazeit und die Preissteigerungen in Folge des Engagements und der Sanktionen im den Ukrainekrieg nicht noch zusätzlich belastet werden können, zeigt ein Blick an das andere Ende der Vermögensskala eine seit Jahren brachliegende Einnahmequelle, die Vermögenssteuer. Diese wurde 1996 von Kohl NICHT abgeschafft, sondern ihre 'Erhebung wurde ausgesetzt'. Diese Maßnahme wurde in der Folge von allen Regierungen so belassen, obwohl sie einen Teil der seit dem extrem zunehmenden Vermögensungleichverteilung in Deutschland darstellt (s. Gini-Grafik unten; hier auch die Beschleunigung dieses Trends durch die Agenda 2010 und die damit verbundenen Deregu-lierungen). Damit sind Deutschland seit dem 380 Milliarden Steuern entgangen (TAZ 2.7.24). Letztlich müsste die Erhebung dieser  vorhandenen (!) Steuer nur wieder - verfassungsgerichtskonform - aktiviert werden, um neben Krediten (Sondervermögen ...) auf diese umfängliche und regelmäßig nutzbare Kapitalquelle zugreifen zu können.

 

Auf einen unproduktive und damit Inflationstreibende Schuldenquelle muss noch verwiesen werden, die Rüstungsausgaben, wozu auch die Sanktionen gegenüber anderen Ländern zu zählen sind, die ja auch starke negative wirtschaftlöiche Folgen für Deutschland haben. Nun scheinen diese Rüstungsausgaben ja - jenseits moralischer Aspekte - zumindest wirtschaftlich produktiv zu wirken, was ja auch die stark steigenden Aktienkurse der Rüstungskonzerne zeigen, und hier ja auch sehr viele Arbeitsplätze finanziert werden. Allerdings gilt dies nur, solange sie den Frieden sichern, d.h. NICHT benutzt werden!!!

 

     Im Kriegsfall müssten gegenüber diesen wirtschaftlich positiven Aspekten, der nochmals gestiegenen Aufträge, die Verletzten, Toten und die zerstörte Infrastruktur, Zerstörung von Vertrauen in Handelsbeziehungen ... auf allen Seiten gegengerechnet werden, Wenn wir dann noch die Tatsache hinzuzählen (siehe voriger Blogbeitrag), dass seit 1945 nicht ein Krieg erfolgreich war, sondern nur nach völligen Verheerungen beendet wurde, so wird klar, dass der Krieg NICHT wirtschaftlich produktiv ist, sondern die hier gemachten Schulden und die Versorgungsknappheit im normalen Marktgeschehen durch die Kriegswirtschaft einen hohen Inflationsdruck erzeugen und damit zusätzlich voll zu Lsten der ohnehin leidenden Bevölkerungen gehen.

 

     Aber könnte man dann nicht wenigstens in Friedenszeiten den wirtschaftlichen Schub der Rüstungsinvestitionen (Arbeitsplätze) als produktiv ansehen: nützen? Auch das ist politisch in sofern sehr fragwürdig, da die Aufrüstung der einen Seite, als Bedrohung auf der anderen Seite erlebt wird und damit als Begründung der eigenen Aufrüstung benutzt wird, was wiederum dieses auch auf der ersten Seite auslöst: Die aus dem Kaltenkrieg bekannte und seit der 'Zeitenwende' voller Begeisterung wieder aufgenommene Eskalationsspirale.

 

      Den Unsinn der 'wirtschaftlichen Produktivität der Rüstung' kann man mit einem kleien Gedankenexperiment sichtbar machen: Nehmen wir an, wir würden in der gleichen Höhe der Rüstungsausgaben Gartenzwerge produzieren, wäre der wirtschaftliche Schub dieser Maßnahme der selbe wie bei Raketen. Wir können die Gartenzwerge danach verschenken, wegwerfen, recyceln, was auch immer, der wirtschaftliche Effekt würde sich nicht von dem der Rüstungsausgaben unterscheiden, die ja wie gesagt ihre beste Wirkung dann haben, wenn sie NICHT benutzt werden.

 

Im echten obigen Sinne produktiv, würde diese Idee der 'Zweckentfremdung der Rüstungsausgaben' aber erst dann, wenn das, außer den Ausgaben für eine reine Defensivarmee freiwerdende Kapital  nicht nur für die zu Grunde liegenden Arbeitsplätze genutzt würde, sondern das Produkt auch einen tatsächlichen Wert hätte. - Nebenbemerkung zur Größenordnung: 3 % der Rüstungsausgaben der USA würden reichen den Hunger auf der ganzen Welt zu beenden!

     Wenn also nach dem konsequenten Einsatz von Gesundheit, Bildung, Infrastruktur und Klima im eigenen Land noch Geld bliebe, könnte man Produkte produzieren, die in der Welt des globalen Südens gebraucht würden, aber nicht aus eigener Kraft in der notwendigen Zahl hergestellt werden könnten. Eine entsprechende Schenkung müsste an die Pflicht des adressierten Staates gebunden sein, die eigen Produkte weiterhin zum bisherigen Preis zu kaufen und nur den zusätzlichen Bedarf aus den Schenkungen zu realisieren. Der Nebeneffekt wäre, dass so auch im globalen Süden Existenzen und Märkte stabilisiert würden und der Fluchtgrund existenzieller Not verschwinden und damit auch - für die konservativen LeserInnen - das 'Flüchtlingsproblem' abnehmen würde.

 

      Diese Hilfe dürfte dabei NICHT mit dem kulturellen Kolonialismus der bisherigen Politik einhergehen. Das Gesellschaftsmodell bis hin zu KönigInnen, StammesführerInnen und religiösen oder autokratischen FührerInnen ist Sache der Menschen des jeweiligen Landes! Andere Staaten sollten hier kleinen Einfluss nehmen. Die Geschichte zeigt, dass ALLE autokratischen Systeme irgendwann der Macht ihrer Völker erlegen sind, so sehr brutale Macht einerseits und 'Brot und Spiele' als Ablenkungs- und Beeinflussungsdroge - wie derzeit in den mediengestützen Oligarchien des Westens -  andererseits die Systeme zu stabilisieren versuchten.

     Ein Grund für das Eingreifen von außen ist dabei nur gegeben, wenn sich diese Macht gegen ethnisch differente Teile der Bevölkerung richtet. Diese Bedrohung der Menschenrechte bestimmter Gruppen ist dann aber ausschlißlich ein Fall für die UNO ind den IGR und nicht für einzelne parteiische Interessen geleitete Nationen oder Nationen-Verbünde. Deren militärische Aufgabe ist alleine die Landesvertidigung oder die Verteidigung des Länderverbundes.

 

      Ein weiterer umfassend produktiver Investitionsbereich wären globale Klima-Großprojekte, wie  z.B. die Aufforstung des in Folge des Klimawandels schmelzenden Permafrostbodens in Sibirien, um das Methan der verrottenden organischen Stoffe im Boden nicht entstehen zu lassen und diese Stoffe stattdessen als Dünger für diesem Boden und diesem Klima entsprechende Pflanzen zu nutzen; eine Aufgabe, die von einem einzelnen Land nicht zu leisten ist, aber parallel zum Amazonas-Gebiet,  das evtl. bei deutlich steigenden Temperaturen Probleme bekommen könnte, eine zweite Lunge des Planeten in einer gemäßigteren Zone erzeugen würde. .

 

     Diese Überlegungen hier mögen utopisch sein. Das ist richtig.

Aber sie sind vor allem durch die Gewohnheiten unserer Geschichte utopisch!

 

Schauen wir dagegen auf die empirischen Tatsachen, so zeigt die Geschichte, dass nicht ein Krieg seit 1945 erfolgreich verlaufen ist, d.h. den Menschen wirklich nachhaltigen Frieden oder gar Demokratie gebracht hätte! Statt dessen hinterließen die Versuchen Frieden zu stiften oder Demokratie und Freiheit zu bringen jedesmal viele tausend Opfer, verwüstete Landschaften, 'failed states' oder noch brutalere Diktaturen als vorher.

 

Es gibt aber ein einziges empirisch eindeutig belegtes Beispiel,

bei dem eine Politik aus dieser gewohnten Dynamik von Freund-Feind-Polarisierung und Eskallationslogik ausbrach und außenpolitisch neue Wege beschritt, das war

 

die sozialliberale, von Bahr formulierte und von Brandt, Schmidt und Genscher realisierte Politik des Wandels durch Handel und Annäherung.

 

Es ist dies genau die Politik, für die wir uns laut der Leitmedien und der Ampelregierung in Union mit der CDU 'schämen' sollten, die

  • Gorbatschow in der UdSSR ermöglichte, der unter einem 'heißen' kalten Krieg gegenüber den Falken in Moskau sicher keine Chance gehabt hätte,
  • die Wiedervereinigung Deutschland, d.h. die Demokratie und Freiheit für die DDR ohne einen Schuss ermöglichte und
  • mit dem Handel und den weiter sprudelnden Gaslieferungen aus Russland - die auch während des Kalten Krieges von der UdSSR nie politisch missbraucht (gedrosselt) wurden (!)

​die Grundlage für eine jahrelange wirtschaftlich prosperierende Entwicklung legten und an der sehr viele Bürger Anteil hatten, wie die in dieser Zeit zunehmende VERRINGERUNG der Vermögens-ungleichheit (siehe Grafik unten) in Deutschland zeigte. Dieser Trend hin zu schnell zunehmender  Ungleichheit  der Vermögensverteilung und eine deutliche Zunahme von Reichen und Superreichen begann erst mit dem Aussetzen der Erhebung der Vermögenssteuer durch Kohl und die Hartz vier Politik für die Schwachen und Deregualtion des Finanzmarktes für die Reichen durch die Agenda 2010 der rot-grünen Koalition (Schröder/Fischer), die dann auch noch den ersten 'out of area' Einsatz der Bundeswehr ohne UN Mandat gegen Serbien im Kosovo realisierten.

 

Nein, schämen sollten wir uns der sozialliberalen Politik nicht.

Im Gegenteil sollten wir auf diesen Ausbruch aus den gewohnten zerstörerischen Logiken der Außenpolitik stolz sein und aus der Erfahrung lernen,

was wirklich einem prosperierenden MARKT im Dienste ALLER ausmacht!

 

 

 

08.03.2025

Nach 36 Jahre BW 'out of aerea' : BEENDEN! (PDF)

 

Die Anfrage an DEEP SEEK ist aufschlussreich:

Gab es seit 1945 einen erfolgreichen Krieg ?

[ Ergänzungen Rödler]

DEEP SEEK:

Die Frage nach "erfolgreichen Kriegen" seit 1945 ist komplex, da der Begriff "Erfolg" stark von der Perspektive abhängt (militärische Ziele, politische Absichten, langfristige Stabilität). Hier sind Beispiele von Konflikten, die aus Sicht der initiierenden Seite oft als (teilweise) erfolgreich gelten, allerdings mit erheblichen Einschränkungen:

 

1. Koreakrieg (1950–1953)

Ziel der UN/US-Intervention: Abwehr des nordkoreanischen Angriffs auf Südkorea.

Ergebnis: Die Grenze wurde nahe dem 38. Breitengrad wiederhergestellt. Südkoreas Unabhängigkeit blieb erhalten.

Einschränkung: Kein Sieg, sondern ein Waffenstillstand; die Teilung besteht bis heute.

 

2. Falklandkrieg (1982)

Ziel Großbritanniens: Rückeroberung der von Argentinien besetzten Falklandinseln.

Ergebnis: Militärischer Sieg Großbritanniens; die Inseln blieben unter britischer Kontrolle.

Einschränkung: Argentinien erhebt weiterhin Anspruch; politische Spannungen bestehen.

 

3. Golfkrieg (1990–1991)

Ziel der US-geführten Koalition: Befreiung Kuwaits von der irakischen Besetzung.  

Ergebnis: Kuwait wurde befreit, Saddams Expansion gestoppt.  

Einschränkung: Saddam Hussein blieb an der Macht; langfristige Instabilität im Irak.  

 

4. Bangladesch-Krieg (1971)

Ziel Indiens: Unterstützung der Unabhängigkeit Bangladeschs von Pakistan.  

Ergebnis: Pakistan kapitulierte; Bangladesch wurde unabhängig.  

Einschränkung: Anhaltende Spannungen zwischen Indien und Pakistan.  

 

5. Kosovo-Krieg (1999)

Ziel der NATO: Stopp der ethnischen Säuberungen durch Serbien im Kosovo.  

Ergebnis: Serbien zog sich zurück; Kosovo erklärte 2008 Unabhängigkeit (von vielen Staaten anerkannt).  

Einschränkung: Serbien erkennt Kosovo nicht an; fragile Stabilität. [KFOR Truppen bis heute im Kosovo nötig]

 

6. Sechstagekrieg (1967)

Ziel Israels: Präventivschlag gegen arabische Nachbarn.

Ergebnis: Israelische Kontrolle über Sinai, Westjordanland, Golanhöhen und Ost-Jerusalem.

Einschränkung: Langfristige Besetzung führte zu anhaltenden Konflikten (z. B. Palästina-Frage). [siehe Gaza/West-Jordan Land Besiedlung, Vertreibung]

 

Kritische Anmerkungen:

Subjektivität des "Erfolgs": Ein kurzfristiger militärischer Sieg (z. B. Afghanistan 2001) kann langfristig scheitern (Rückkehr der Taliban 2021).  

Humanitäre Kosten: Kriege verursachen immer Leid – selbst "erfolgreiche" Interventionen (z. B. Kosovo) hinterlassen Traumata und fragile Staaten.  

Legitimität: Völkerrechtlich umstrittene Kriege (z. B. Irak 2003) zeigen, dass "Erfolg" nicht mit Rechtmäßigkeit gleichzusetzen ist.  

 

Fazit:

Einige Kriege erreichten kurzfristige Ziele, aber langfristiger Frieden oder Stabilität sind selten. Historisch betrachtet sind Kriege seit 1945 oft Auslöser für neue Konflikte – ein "Erfolg" bleibt somit fragwürdig.

 

Ende DEEP SEEK

 

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Dies ist auf alle Kriege seit 1945 ausdehnbar!

 

DeshalbVerfassungsgerichtsklage/-beschwerde:
Kontinuierliche Verletzung des GG Artikel § 24 (2)

mit dem Ziel einer Deutschen/Europäischen Defensiv Armee

'schnelle NATO Eingreiftruppen' und F-35 Atombomber 500 km vor Moskau (Litauen, Estland, Ukraine)

sind keine Defensiv Armee !

Was würde die NATO machen, wenn entsprechende Russische Kräfte in Kuba oder Mexiko stationiert würden?

 

Antrag:

Überprüfung des Urteils des Verfassungsgerichts vom 12. Juli 1994 zu der Möglichkeit von Auslandseinsätzen der Bundeswehr auf der Basis des Deutschen Grundgesetzes auf der Basis heutiger Daten und heutigen Wissens.

Begründung:

„Das Bundesverfassungsgericht - Zweiter Senat - hat im Organstreitverfahren entschieden, dass die Bundesrepublik Deutschland sich mit deutschen Streitkräften an einem Einsatz im Rahmen von Aktionen der Nordatlantikpakt-Organisation (NATO) und der Westeuropäischen Union (WEU) zur Umsetzung von Beschlüssen des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen (UNO) beteiligen darf. Gleiches gelte für eine Beteiligung deutscher Streitkräfte an von den Vereinten Nationen aufgestellten Friedenstruppen.“

 

Diese Entscheidung bezog sich auf den GG Art. 24 (2)

„Der Bund kann sich zur Wahrung des Friedens einem System gegenseitiger kollektiver Sicherheit einordnen; er wird hierbei in die Beschränkungen seiner Hoheitsrechte einwilligen, die eine friedliche und dauerhafte Ordnung in Europa und zwischen den Völkern der Welt herbeiführen und sichern.

 

● Unter den damaligen Bedingungen schienen diese Bedingungen gegeben: So war es das Ziel in Somalia die notleidende Bevölkerung zum einen besser zu versorgen und zum anderen durch ‚Nation-building‘ die Sicherheit im Land gegen die Terroristen von Al-Shabaab durchzusetzen und damit wohl auch – wirtschaftliche Interessen (!!) – die Piraterie am Horn von Afrika einzudämmen.

● Im Kosovo einem Teil des serbischen Teils von Jugoslawien, das im geschichtlichen Selbstver­ständnis Serbiens eine große Rolle spielt, lebte mit der Weile eine deutliche Mehrheit von Albanern, die mit einer Widerstandsbewegung die Serbische Regierung bekämpften und mit Albanien das Ideal einer Aufnahme des Kosovo und so die Entstehung eines ‚Groß-Albanien‘ teilten. In Verbindung mit den Erfahrungen in Bosnien (Srebrenica) wurden deshalb Massaker des serbischen Militärs befürchtet und deshalb auf Seiten der Aufständigen in die Kämpfe eingegriffen allerdings ohne dass ein Mandat des Sicherheitsrates der UNO bestand.

 

Unter den damaligen – sicher für Viele dillematischen Bedingungen – war es möglich, diese Einsätze entsprechend der GG 24 (2) als ‚Friedenseinsätze‘ zu denken. Doch heute wissen wir, dass beide Einsätze nicht nachhaltig erfolgreich waren: die Spannungen sind Somalia weiter vorhanden und im Kosovo sichern KFOR Truppen bis heute einen eingefrorenen Konflikt.

 

Darüber hinaus zeigten die Erfahrungen all der Einsätze der Bundeswehr im Rahmen der NATO seit 98/99, dass nicht einer im Sinne der friedenserzeugenden Intentionen wirklich erfolgreich war UND – viel wichtiger – der größte Teil dieser Einsätze letztlich zu tausenden von Opfern, zerstörten Ländern und 'failed states' bzw. zu Diktaturen geführt haben. Dies ist eine empirisch eindeutige (100 %)Tatsache die zeigt, dass die gedachte MÖGLICHKEIT auf militärischem Wege Frieden herzustellen irreal ist. So scheitern solche Einsätze an der Ignoranz gegenüber GANZ anderen z. T jahrhundertealten Kulturen (ehemals Hochkulturen) sowie auch den Gegenbewegungen von Systemgegner, die sich durch all diese Interventionen bedroht fühlen und deshalb ebenfalls mitmischen (s. auch die Aufmunitionierung der Taliban gegen die Russen oder die Nutzung von Warlord in Afghanistan) so dass die Konflikte letztlich zu einem War of Proxies verkommt. Nicht eine Aktion führte zu einer friedliche(n) und dauerhafte(n) Ordnung in Europa und zwischen den Völkern der Welt. Weder wurden sie herbei geführt noch gesichert, die Einsätze führten zu 100% in das exakte Gegenteil!

 

Damit verfehlen aber alle diese Einsätze, die zudem NICHT unter UNO Ägide stattfanden, sondern sich nur auf UNO Resolutionen ohne Befassung des Sicherheitsrates bezogen, ohne Ausnahme die Forderungen und Bedingungen eines solchen Einsatzes in dem GG Art. 24 (2)!

 

Zu dem folgen die meisten dieser Einsätze der damals etablierten Begründungslogik vor der Ludger Volmer schon 1998 gewarnt hatte:

Machen wir uns nichts vor: Die Argumentation, es handele sich um eine Ausnahme und nicht um einen Präzedenzfall, ist Augenwischerei. Jede beliebige Regionalmacht, die in Zukunft in ihrer Nachbarschaft Ordnung schaffen will und nur eine halbwegs zutreffende UNO-Resolution anführen kann, wird auf das Beispiel verweisen. Der Selbstmandatierung von Militärbündnissen ist Tür und Tor geöffnet; ein Sicherheitsrat, der immer dann umgangen wird, wenn ein Veto droht, ist als Garant des UNO-Gewaltmonopols außer Kraft gesetzt.“ (Ludger Volmer: Plenarprotokoll 13/248, Stenographischer Bericht 248. Sitzung, Bonn, 16.10.1998)

 

Deshalb muss das Urteil der geschichtlichen Realität angepasst werden.

Die dabei absehbaren Schwierigkeiten mit den USA und evtl. auch anderen Ländern Europas entstehen durch unser Grundgesetz, was auch die ‚Alt-Europäischen-Staaten‘ bisher als Schutz vor Deutschland gerade auch bei der Wiedervereinigung zu schätzen wussten.

Diese wieder ‚In-Stand-Setzung‘ des GG 24 (2) führt dabei nicht in die Schutzlosigkeit, auch nicht die Abschaffung der Bundeswehr!

Sie ermöglicht aber einen Prozess der Definition und Organisation von Europäischer Sicherheit in ANERKENNUG der souveränen UNTERSCHIEDLICHEN Interessen der verschiedenen Nationen, die entsprechend unmilitärisch ausgehandelt werden müssen.

Russland hat mit der – murrenden – Akzeptanz der NATO Osterweiterung trotz gegenteiliger mehrfacher Versprechen, wie auch der Vorleistung seines problemlosen Abzugs aus West-Europa große Vorleistungen in dieser Hinsicht erbracht. Es wird Zeit diese endlich wertzuschätzen und zu nutzen!!!

Wir haben in Deutschland aus den Erfahrungen des 2. Weltkrieges, besser der Nazi-Herrschaft, ein sehr kluges Grundgesetz und wir sollten es gerade auch nach75 Jahren achten ehren und befolgen.

 

 

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QUELLEN:

 

Art 24

(2) Der Bund kann sich zur Wahrung des Friedens einem System gegenseitiger kollektiver Sicherheit einordnen; er wird hierbei in die Beschränkungen seiner Hoheitsrechte einwilligen, die eine friedliche und dauerhafte Ordnung in Europa und zwischen den Völkern der Welt herbeiführen und sichern.

Art 87a 

(2) Außer zur Verteidigung dürfen die Streitkräfte nur eingesetzt werden, soweit dieses Grundgesetz es ausdrücklich zuläßt.

Art 91 (Land = Bundesland)

(2) Ist das Land, in dem die Gefahr droht, nicht selbst zur Bekämpfung der Gefahr bereit oder in der Lage, so kann die Bundesregierung die Polizei in diesem Lande und die Polizeikräfte anderer Länder ihren Weisungen unterstellen sowie Einheiten des Bundesgrenzschutzes einsetzen. Die Anordnung ist nach Beseitigung der Gefahr, im übrigen jederzeit auf Verlangen des Bundesrates aufzuheben. Erstreckt sich die Gefahr auf das Gebiet mehr als eines Landes, so kann die Bundesregierung, soweit es zur wirksamen Bekämpfung erforderlich ist, den Landesregierungen Weisungen erteilen; Satz 1 und Satz 2 bleiben unberührt.

 

Bundesverfassungsgerichtsurteil vom 12. Juli 1994:

Das Bundesverfassungsgericht - Zweiter Senat - hat im Organstreitverfahren entschieden, dass die Bundesrepublik Deutschland sich mit deutschen Streitkräften an einem Einsatz im Rahmen von Aktionen der Nordatlantikpakt-Organisation (NATO) und der Westeuropäischen Union (WEU) zur Umsetzung von Beschlüssen des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen (UNO) beteiligen darf. Gleiches gelte für eine Beteiligung deutscher Streitkräfte an von den Vereinten Nationen aufgestellten Friedenstruppen. Allerdings verpflichte das Grundgesetz die Bundesregierung, für einen Einsatz bewaffneter Streitkräfte die - grundsätzlich vorherige - konstitutive Zustimmung des Deutschen Bundestages einzuholen. Die Verfahren sind auf Antrag der SPD- und der F.D.P.-Fraktion eingeleitet worden.

 

Ludger Vollmer zum Kosovo Einsatz der Bundeswehr

Machen wir uns nichts vor: Die Argumentation, es handele sich um eine Ausnahme und nicht um einen Präzedenzfall, ist Augenwischerei. Jede beliebige Regionalmacht, die in Zukunft in ihrer Nachbarschaft Ordnung schaffen will und nur eine halbwegs zutreffende UNO-Resolution anführen kann, wird auf das Beispiel verweisen. Der Selbstmandatierung von Militärbündnissen ist Tür und Tor geöffnet; ein Sicherheitsrat, der immer dann umgangen wird, wenn ein Veto droht, ist als Garant des UNO-Gewaltmonopols außer Kraft gesetzt.“ (Ludger Volmer: Plenarprotokoll 13/248, Stenographischer Bericht 248. Sitzung, Bonn, 16.10.1998)

 

 

 

07.01.2025

10 Jahre Charlie Hebdo

 

„Je suis Charlie!“ Bin ich das wirklich?

Ich trauere um die Toten, bin empört über das Attentat, bestehe auf der Freiheit des Wortes, auch in kabarettistischer oder satirischer Form! Aber ist diese MEINE Freiheit das höchste Gut. Gehört zu den Menschenrechten nicht auch die Freiheit der Religion (Art. 18), und die Wahrung der Würde (Art. 22) in Bezug auf deren Ausübung? Ergeben sich aus den durch die Menschenrechte beschriebenen Freiheitsrechte nicht auch Pflichten gegenüber der – heute globalisierten multikulturellen Gemeinschaft (Art. 29), wobei keine Auslegung der Menschenrechte so ausgelegt werden darf, dass sich daraus die Verletzung eines anderen Menschenrechts ergibt (Art. 30).

Für mich entsteht daraus die Frage: gilt die Freiheit des Wortes, der Satire usw. wirklich absolut, unbegrenzt? Müssen sich Handlungen, die sich auf diese Freiheit berufen nicht auch an den anderen Artikel der Menschenrechte, in Deutschland aber vor allem auch an dem ersten Paragraph unserer Verfassung, dem absoluten und wirklich unverrückbar formulierten Bezugspunkt der deutschen Kultur messen lassen?

 

Die Würde des Menschen ist unantastbar!

Daraus ergibt sich nach meiner Auffassung, dass gerade wegen der UNBEDINGT zu fordernden Freiheit des Wortes – und auch der Satire – eine Verpflichtung entsteht für den/die die/der sich dieser Freiheit bedient. Ohne die Moral dieser Selbstbeschränkung würde sonst ein unendliches Machtgefälle zwischen den Menschen, die orientiert an irgendwelchen Werten leben also ihre Freiheit für etwas behaupten, und solchen, die keine übergreifenden Werte akzeptieren und damit also auf einer Freiheit von allem außer der individuellen Freiheit bestehen, entstehen.

Werte machen verletzlich und so gehört der wechselweise Respekt vor den nicht eigenen Werten Anderer zu den Grundbausteinen eines möglichst herrschaftsfreien Umgangs innerhalb einer multikul­turellen Gesellschaft. (Damit sind noch lange nicht alle praktischen Probleme des Zusammenlebens gelöst, aber ohne diese Grundlage geht es gar nicht.)

Zudem sind nicht totalitäre Werte und Wertsysteme, die Grundlage der Kultur aller menschlichen Gemeinschaften und Gesellschaften ebenso wie sie den Fundus bilden aus dessen Bedeutungen sich das psychische Sinn-System der Individuen entwickelt.

 

Diese Bedeutung ist schwer zu verstehen in einer Gesellschaft, die den Individualismus und die damit verbunden behaupteten Freiheiten so sehr zu ihrem zentralen gesellschaftlichen Credo (sic!) gemacht hat, dass in der Breite der alltäglichen Kommunikation insbesondere in den Medien gemeinsinnsorientierte Formen des Kabaretts und der Satire schon längst abgelöst wurde durch Formen und Formate deren einziger Inhalt ist zu verletzen, zu provozieren oder verächtlich zu machen.

Beispielhaft hierfür sind z.B. Stefan Raab mit TVtotal, Pleiten-Pech-und-Pannen, ‚mein-schlimmster-Feind‘, die Urwaldcamps und Casting-Shows. Hier besteht der Fokus vor allem daraus, zu entwürdigen (sic!), dem Verächtlich-machen, dem Lachen über andere, andere in peinliche Lagen bringen usw. Entsprechende Aktionen in den sozialen Netzen (Cyber-mobbing) kontinuieren diesen Aspekt der ‚Erlebnisgesellschaft‘.

 

In sofern hätte ein neues Nachdenken über die Würde Anderer evtl. auch den Effekt, vielleicht auch wieder etwas mehr Würde innerhalb unserer Kultur zu gewinnen.

 

Peter Rödler 19.1.2015

 

 

14.12.2024

 

Syrien - Die Revolution als Schicksal

 

Natürlich war das Ende des Krieges mit dem Sieg der islamischen Opposition in Damaskus eine große Freude. Das Ende von Jahrzehnten von Kämpfen in alle Richtungen und immer ohne Ansehen der einfachen Bevölkerung, die damit zunehmend trotz aller Unübersichtlichkeit involviert wurde. Die Entscheidung am 8. Dezember, wie auch die ersten Veröffentlichungen der nun politisch Verantwortlichen, Syrien im Sinne seiner früheren Multikulturalität wieder aufzubauen, lassen hoffen!

 

Dabei ist allerdings zu Bedenken, dass die Herrschaft von Hafiz und Bashar al-Assad geprägt war, von deren Zugehörigkeit zu der sozialistisch orientierten Ba'ath Partei. Dies führte einerseits zu einem kostenlosen und sehr weit entwickelten Bildungssystem (5% Analphabeten gegenüber 12% damals in der BRD), Gesundheits- und Sozialsystem. Möglicherweise führte dies aber auch zu einer weniger stark religiösen Bindung, so dass trotz seiner Zugehörigkeit zum alawitischen Schiitentum in Syrien vor der Revolution ein sicher z.T.  auch gewaltsam erzwungenen Frieden zwischen den Religionen bestand.

 

Dies nun ohne Gewalt, zu realisieren - zudem vor dem Hintergrund der verschiedenen beschädigenden Kampferfahrungen der verschiedenen Parteien nicht nur gegenüber Assad sondern auch untereinander - wird sicher die größte und schwerste Aufgabe der neuen Machthaber sein. Dazu gehört auch eine gewisse EIGENE Neutralität in der Vielfalt syrischer Kulturen.

 

So besteht die nun dominierende Gruppe HTS aus Kämpfern der ersten Stunde der Syrischen Revolution, die 2011 über und von der Türkei mit Waffen, Geld und internationalen Kämpfern - neben Tschtschenen auch Deutschen - gut ausgestattet (Scholl-Latour), von Idlip aus 2012 den Osten von Aleppo besetzten. Dies führte bis 2016 zu einem furchtbaren Gemetzel mit dem  Assad Regime und seinen Alliierten Russland und Iran, das Aleppo praktisch völlig zerstörte. Ihr Abzug vor der völligen Vernichtung kam durch eine Vermittlung der Türkei zu Stande, die ihnen den Abzug aus Aleppo nach Idlip ermöglichte. Diese und weitere islamische Gruppen wurden dann mit der Unterstützung der Türkei in Afrin angesiedelt, nach dem dort  ebenfalls mit Unterstützung der Türkei die dort lebenden Yessiden und Kurden vertrieben worden waren.

 

Letztlich müsste eine wirklich neutrale syrische Regierung hier eine Rückkehr oder zumindest eine Entschädigung ermöglichen.

 

Zugleich müssten auch die Gefängnisse in DIESEN Bereichen Syriens, d.h. im bisherigen Herrschaftsgebiet des HTS (Afrin ...), geöffnet werden, in denen Menschen, die sich gegen diese Vertreibung wehrten bis heute einsitzen.

 

Dies betrifft dann aber auch den Kurdischen Bereich, wobei in den dortigen Gefängnissen vor allem IS Kämpfer sitzen. Vor allem im Norden Syriens hatte der IS versucht die Oberhand zu gewinnen; beispielhaft in Kobane, das letztlich von - auch weiblichen - KurdInnen und Peschmerga mit Unterstützung von Luftschlägen der USA auf IS (Panzer)Stellungen verteidigt wurde. So waren die Kurden die einzige syrische Kraft, der es gelang sich nicht nur gegen den IS zu verteidigen, sondern auch eine große Menge IS Kämpfer auf ihrem Gebiet gefangen zu nehmen.

 

Diese, natürlich auch die ausländischen (deutschen) KämpferInnen des IS müssten entsprechend jetzt erst einmal befreit werden, wobei bei nachgewiesenen Untaten diese Befreiung auch wieder rückgängig zu machen wäre ... WAS FÜR EINE AUFGABE! Auf jeden Fall wird es jetzt - ob die deutsche Regierung das will oder - wie bisher - nicht, eine Rückreise von deutschen IS KämpferInnen geben.

 

Das alles verlangt aber auch eine Klärung der Rolle des Kurdischen Teils von Syrien und eine Positionierung zu der Landnahme der Türkei im Norden. Eine autonome Syrische Regierung müsste hier zum einen die von der Türkei als 'Puffer' ausgewiesenen Landesteile Syriens zurückfordern und gleichzeitig eine die Unverletzbarkeit der türkischen Grenze gewährleisten. Das müsste mit den syrischen Kurden, evtl. im Zusammenhang mit einer kulturellen (2. Amts-sprache...) und verwalterischen Autonomie abverhandelt werden.

 

Bleibt noch der Süden. Hier findet im Golan nach dem Libanon zur Zeit mit dem Vorwand der Verteidigung (Pufferzone) wiederum ein Einmarsch in einen Nachbarstaat statt. Dies müsste über die Völkergemeinschaft UNO, d.h. NICHT militärisch, aber deutlich diplomatisch bekämpft werden. Um wirklich autonome Verantwortung für Syrien zu übernehmen, muss die derzeitige geschäftsführende und irgendwann - möglichst bald - auch gewählte Regierung darauf bestehen, dass SIE die Unverletzlichkeit der Grenze ebnso gewährleistet, wie auch fordert (s.h. auch Türkei oben. Unter Assad ist nach entsprechenden Vereinbarungen mit Israel VOR dem Krieg nicht ein Schuss von Syrien aus nach Israel gefallen! (Scholl-Latour, der Fluch der bösen Tat)). Erst dann kann sie auch gegenüber den verschiedensten Gruppen nicht als Vasall irgendeiner Macht, sondern als neue Vertreterin eines geeinten Syrien auftreten.

 

Letztlich ist eine erfolgreiche Zukunft Syriens

 

- neben Wiederaufbauhilfen,

die wegen der gültigen Sanktionen gegen Syrien und den HTS nur unter der Maßgabe der Ausnahmegenehmigung für grundlegende humanitäre Hilfe des UN-Sicherheitsrats (Resolution 2664 / 2022; lawfare) möglich ist -

 

auch von der Durchsetzungsfähigkeit der Staatengemeinschaft (UNO)

gegenüber den in Syrien agierenden EXTERNEN Mächten abhängig.

 

Die Besetzung Israels von 'Pufferzonen' im Süden, wie auch das intensive Bombardement der US auf 'militärische Stellungen' und auch - jetzt nach dem Krieg - das weitere Bestehen der Türkei auf 'Pufferzonen' im Norden sind eindeutige Völkerrechtsverletzungen gegenüber dem Staat Syrien. Wie die Unverletzlichkeit der Grenzen zu gewährleisten ist, ist erst einmal alleine Sache der zukünftigen Regierung!

 

Erst wenn dies alles gewährleistet wird, kann sich Syrien wieder zur früheren multikulturell friedlichen Hochkultur und friedlichen Schnittstelle zwischen der Türkei, den mehrheitlich schiitischen Staaten Irak, Iran im Norden und den Sunnitischen Staaten und Israel im Süden entwickeln. Nach INNEN dürfte die Lösung eine Art Föderalstruktur sein in der neben der Regierung und Regelungen für alle auch Gebiete existieren, wo die kulturelle Mehrheit ihre Bräuche, Sprache (2. Amtssprache) aber auch, was regionale Fragen angeht, eigene Verwaltungs- und Steuerungsstrukturen pflegen kann.

 

Syrien Teil II - Schwarze Wolken ....

Syrien vor dem 8.12.24

Syrien nach dem 8.12.24

Christou, William (Jableh) (2024): Syrian rebels reveal year-long plot that brought down Assad regime. Exclusive: Abu Hassan al-Hamwi’s HTS group coordinated rebels to create a unified war effort that included a specialist drone unit. The Guardian, zuletzt aktualisiert am 13.12.24. (Leider fehlt auf der neuen Karte der Süden mit den Israelischen Pufferzonen)

Auf den Karten ist unschwer zu sehen, wie hier Einflusszonen der Türkei im Norden und der Revolution auf dem Hintergrund der amerikanischen Sphäre im Osten auf externe Interessen Verweisen.

 

Gleiches gilt auch für Verlautbarungen der HTS es müssten neben den Strukturen des Assad Regimes auch die Russlands und Irans weiter bekämpft werden. Damit repräsentiert die HTS aber einerseits sunnitische (arabische und türkische) Interessen und andererseits die der USA für die Wiedergewinnung auf Einfluss in Syrien. (In der Zeit vor 2011 gab es auf dem Hintergrund der syrischen Beziehungen zu Russland UND den USA durchaus sogar eine Zusammenarbeit bis hin zu CIA 'Befragungen' von den USA Verdächtigen in Syrien.)

 

Natürlich haben die Russen Assad unterstützt und sind damit Feinde der Revolutionäre. Aber diese Unterstützung Assads war eine Reaktion auf den schon bald westlich gesteuerten 'Arabischen' Frühling um eine Einflussspäre von westorientierten Regierungen im nordafrikanischen Raum zu schaffen wie dies vor allem in Libyen sichtbar wurde (was letztlich dazu führte, dass Libyen, wie so häufig wenn der Westen Regierungsbildungen in seinem Sinne und ohne Berücksichtigung der jeweiligen Kulturen und Strukturen in den Ländern betreibt zu einem failed state wurde.)

 

Russland hatte sich hier neutral verhalten. Auf Seiten des Westens - legitimiert durch die UNO Resolution 1973 (KEIN Veto Russlands) zum Schutz der Zivilbevölkerung - kämpften vor allem Britten und Franzosen zur Unterstützung der Opposition gegen Gadaffi, wobei - leading from behind - die USA die Munition lieferte, weil sonst dieser überraschend heftige Krieg mit vielen auch zivilen Toten, die Britten und Franzosen überfordert hätte. Der Sieg der Oppsition führte dann, wie so häufig, nicht zu einer demokratischen Regierung sondern - unter anderem zur Ausrufung der Scharia - zu weiteren massiven Auseinandersetzungen feindlicher Truppen und letztlich einem eingefrorenen Krieg, dass heute von den Europäern (via Frontex) als praktisch rechtsloses Aufbewahrungslager für Flüchtlinge genutzt wird.

 

In der selben Situation in Syrien verhielt sich Russland nach den libyschen Erfahrungen dann nicht mehr neutral, sondern griff von Assad gebeten und damit völkerrechtlich legitimiert auf Seiten Assads in die Auseinandersetzungen - anfangs vor allem auch gegen den IS - ein. Russland hier als Feind mit Assad in einen Topf zu werfen ist sehr verständlich, aber für die Zukunft des Landes fatal, da sich Syrien damit in die von den USA gebildete Phalanx gegen Russland einordnet und damit schnell zum Frontstaat einer Auseinandersetzung oder gar eines Krieges gegen den Iran und, bei Solidarisierung der Schiiten im Irak, sogar gegen Iran und Irak würde IM INTERESSE DER USA nicht aber Syriens.

 

Zur Multikulturalität gehören in Syrien zudem auch Schiiten allerdings in der besonderen Form der Allawitten, die sicher nicht mit der Hizbollah in einen Topf geworfen werden dürfen aber Assad - selbst Allawit - und seinem Regime sehr nahe standen und zum Teil auch innerhalb seines Militärs eine Elitetruppe bildeten (Scholl-Latour). Darüber hinaus auch christlichen Drusen im Süden, die zwar eine lockere Verbindung zu Israel haben, aber sicher auch nicht begeistert sind, dass Israel die Situation ausnutzt um die Golanhöhen wieder als 'Pufferzone' zu besetzen. Das Beispiel des West Jordan Landes - erst Sicherheitszone, dann illegale Siedler, dann Schutz der Siedler, dann Besitz des Landes, eine Taktik, die immer wieder von den Israelischen nationalistischen Regierung (LIKUD/Siedler) genutzt wurde - ist in dieser Situation sicher nicht beruhigend.

 

All diese Aspekte sind die Probleme, die auf einem Weg in einen wirklich multikurellen Staat - und das ist der einzig Frieden ermöglichende - gelöst werden müssen.

 

Gelingt dies nicht sind neue kriegische Auseinandersetzungen im Land mit der Türkei oder auf Seiten der Türkei mit den Kurden und des Landes gegenüber Iran und Irak im Interesse der Saudis und den USA absehbar. Diese wären durchgängig nicht im Interesse der syrischen Bevölkerung, würde diese aber massiv betreffen.

 

 

12.12.2024

Syrien - öffentlich rerchtliche Nachrichten

 

Seit 8.12. liegen in Syrien Freude und Angst über die Zukunft nahe beeinander:

 

Die Freude über eine zukünftige - jetzt demokratische - multikulturelle autonome syrische Zukunft wie sie unter der leider diktatorischen Herrschaft Hafiz und Bashar al-Assads erzwungen möglichwar und die Erfahrung der neuerlichen besitzergreifenden Beeinflussung fremder Mächte und Ihrer Interessen am Beispiel der völkerechtswidrigen syrischen Landnahme durch die Isrelis im Süden ebenso wie die US Bombardemens von 'militärischen Zielen' im Land. 

 

Von alledem in den öffentlich rechtlichen Medien keinerlei bzw. nur minimale Nachrichten !!!! Stellungnahmen von Außenministerin Baerbock laufen in Al Jazerra aber nicht ARD!???

 

Nachrichtensperre???

Weil die Fakten der REALITÄT zu antisemitisch oder zu sehr anti-US sind?????

 

Aber wie funktioniert Demokratie ohne Fakten, ohne Transparenz ???

 

 

 

09.12.2024

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

HOFFNUNG! Syrien den SyrierInnen!

 Alle internationalen 'Interessenten' raus aus Syrien!

  • Schutz für die kurdischen und yessidischen SyrierInnen (auch Rückkehr nach und multikulturelles Zusammenleben in Afrin),
  • Schutz für die schiitischen SyrierInnen,
  • Schutz auch für die christlichen SyrierInnen
    (wegen dessen Schutz nahe an Assad)

UND - mit der Zeit -
Wiederherstellung der Lebensbedingungen vor dem Krieg:

  • Freie Gesundheitsfürsorge
  • Freie Bildung (vor dem Krieg weniger AnalphabetInnen als in Deutschland)
  • Freies Sozialsystem

 

 

30.11.2024

 

Der Krieg von Netanyahu und Biden und das Verteidigungsrecht Israels

 

Es ist eindeutiges Völkerrecht, dass JEDES Land das Recht hat sich gegen Angriffe und Massaker zu verteidigen!

 

Nun ist Israel aber seit seiner Staatsgründung nicht bereit, seine Grenzen in einer Verfassung festzulegen. Das führt aber automatisch zu einer ständigen Bedrohung der durch Grenzen definierten Nachbarländer Israels und die haben natürlich ein ebensolches Verteidigungsrecht gegenüber einer unabsehbaren - weil nicht Verfassungsregulierten - sich ausdehnende Siedlungsaktivität Israels. Diese Situation verhindert SO auch jede fruchtbaren Verhand-lungen und Lösungen. 

 

Hinzu kommt das US Interesse (derzeit durch Biden vertreten), dass in dieser Situation Israel eine dauernde konflikthafte Schwächung des 'Schiitischen  Halbmond's (Iran. Irak, Syrien Libanon bis hin zum Jemen) darstellt, dessen Stärke den Interessen der USA und deren saudischen Verbündeten deutlich entgegensteht. Erst unter DIESEM Aspekt wird die Politik Bidens in und um Gaza nachvollziehbar.

 

Eine Zwei-Staaten-Lösung für den Konflikt mit den Palästinensern ist mit der Weile eine Illusion, die den Konflikt NOCH schwerer lösbar macht und letztlich nur als 'Friedenslösung behauptende' Camouflage dieser beschriebenen Interessen dient!

 

Wo sollte das zweite Land herkommen??? GAZA ist zerstört und wird mit hoher wahrscheinlichkeit nicht in eine echte Autonomie entlassen. Die Westbank mit der Weile durchgehend mit israelischen Siedlern besetzt, die von Israel kaum zurückgezogen werden können. Selbst die Friedenslösung Trumps aus seiner letzten Präsidentschaft, gab den Palästinensern nur ein vielfach mit israelischen Siedlungen durchbrochenes Land OHNE Zugang zum Jordan-Wasser. Wie soll so ein Land in einer Wüstenregion agrarisch und ökonomisch lebensfähig werden???

 

Die einzige realistische - aber politisch derzeit VÖLLIG unrealistische - Lösung wäre, dass sich Israelis und Palästinenser wieder auf die GEMEINSAMEN semitischen Wurzeln besinnen  würden und auf der Basis einen gemeinsamen Staat unter einem gemeinsamen Namen und mit verfassungsmäßig definierten Grenzen realisieren würden.

 

Das ist angesichts der jahrzehntelangen traumatischen Erfahrungen auf beiden Seiten nicht denkbar; es sei denn eine wirklich neutrale Macht - nicht US, NATO, Saudis, ... - evtl. die UNO würden das heutige Israel plus Gaza und Westbank militärisch besetzen und für 3 - 5 Generationen in ein den Frieden erzwingendes Protektorat verwandeln und in dem Maß der Gewöhnung aneinander das in eine gemeinsame Regierung zu überführen.

 

Dabei könnte Jerusalem mit dem neuen Sitz einer wirklich neutralen UND auf der Basis der Übereinstimmung ALLER Mitglieder mächtigen UNO eine wirkliche übernationale WELTstadt werden in der ALLE Religionen des Buches aber nach und nach auch die anderen Religionen  der Welt einen bevorzugten Platz haben könnten

 

Dies würde diesem Staat - wie immer er sich dann nennen würde - einen hervorragenden Bezugspunkt für seine ökonomische und politische Entwicklung bieten, der zudem die traditionell liberalen und dialogischen Momente der jüdischen Kultur, die derzeit völlig verschüttet sind, wieder zum Leben erwecken.

 

Eine schöne - einzig realistische - aber eben doch - mit Blick auf die momentane Realität  -träumerische UTOPIE!!!!

 

Und doch mit Martin Buber (!): "Es geht nicht an, das als utopisch zu bezeichnen, woran wir unsere Kraft noch nicht erprobt haben!" (1950: Pfade in Utopia. S. 18)

 

Das 'WIR' ist dabei angesichts dieses und der anderen derzeitigen Konflikte die GANZE multikulturelle und multisoziale WELTgemeinschaft ohne bevorzugte basierende Regeln eines ihrer Teile!

 

 

09.12.2023

 

Ver-rückt (ge)worden!!!

 

Tagesschau: Beschluss auf Parteitag - "SPD sieht frühere Russlandpolitik als Fehler"

 

Wird die Parteizentrale bald in Adenauer Haus umbenannt (Wiederbewaffnung Deutschlands und die Folgen bis hin zu zwei Fast-Atomkriegen ... AUSSER Kuba !!!!)?

Was soll dieser Bellizismus nun auch bei der SPD? Haben Sie vergessen, dass es IHRE ehemaligen Genossen (nennen die sich bei ihrer Abkehr von der Geschichte noch so?) waren, die das historisch Einmalige der schusslosen Widervereinigung Deutschlands geschafft hat??

 

Wann je hätte, außer dem Ende des 2. Weltkriegs durch dem aufopfernden Widerstand Russlands und dem Eingreifen der Alliierten, ein Krieg seit 1945 ob in Angriff oder Verteidigung irgendeine andere Folge gehabt als maßlose Opfer, Leid, Zerstörung und Verlust staatlicher Strukturen oder Autokratien?

 

Empirisch ist das Prinzip der OECD Verhandlungen auch und gerade von Systemgegnern, sowie das Bahrs, Brandts und letztlich auch Schmidts - Handel und Annäherung  - bewiesener maßen gelungen! Ist also - evidenzbasiert - wirksamer als alle militärischen Optionen!

 

Der Versuch Russlands - Gorbatschow, Jelzin und Putin 2001 (bis 2007 dann Rede auf Grund der Aufrüstung der Ukraine, durch die NATO seit 2003) - diesen Weg der Annäherung weiterzugehen, wurde - trotz Mahnungen von Politikern wie Hellmut Schmidt, Junkers, ... und sogar Kissingers (der nur wahrhaft kein Russland- oder Kommunismusfreund war) - mit der NATO Osterweiterung bis hin zu Manövern in der Ostsee und der Einrichtung 'schneller Eingreifftruppen' beantwortet und damit boykottiert.

 

 

 

17.11.2023

Vivian Silver

der Friedensaktivistin und Mitbegründerin von

 Women Wage Peace - נשים עושות שלום

gewidmet

 

 

Anti-Semitismus und Semitismus - Menschenrechte

 

In dem Film 'Hannah Arendt' von Margarete von Trotta fragt eine Studentin Hannah Arendt während einer Vorlesung über Eichmann warum sie dessen Taten als  Verbrechen wieder die Menschheit und nicht als Verbrechen an den Juden bezeichnet. Hannah Arendt antwortet: "Weil Juden Menschen sind. Was die Nazis versucht haben, war ihnen das abzusprechen. Ein Verbrechen gegen sie ist per Definition ein Verbrechen gegen die Menschheit! "

Auch wenn der Holocaust in der klar angekündigten und industriell realisierten Form insbesondere gegenüber den Juden ein geschichtlich bis heute unvergleichlichen einmaligen Vorgang darstellt, ist diese Äußerung dennoch extrem wichtig: Der Anti-Semitismus der Nazis hatte 'den Juden' das Menschsein weitestgehend abgesprochen.

- Anders wäre die Arbeit den Menschen, die die Gaskammern bedienten, wahrscheinlich sehr kurzfristig psychisch nicht mehr möglich gewesen! D.h. Juden wurden schon vorab ideologisch in ihrem Mensch-sein umgebracht, d.h. so entmenschlicht, dass diese Arbeit funktionell und nicht menschlich bezogen erlebbar und damit überhaupt machbar war. -

'Den Juden' aus dieser historischen Lage heraus nun einen grundsätzlichen Sonderstatus zu geben, würde 'sie' jetzt zwar positiv umgedeutet (Opfer als 'ihr' Wesen), weiter als außerhalb des allgemeinen Menschseins benennen und damit den Ausschluss der Nazis ihnen gegenüber tradieren!

 

In sofern gibt es nur einen für 'die Juden' Zukunft ermöglichenden positiven Weg, nämlich die Beendigung dieser Exklusion (!) als 'die Juden' und die selbstverständliche Aufnahme aller, als Menschen der Menschheit; eben mit ihrer Kultur, ihrer Religion und Ihren Interessen in allen auch individuellen Ausprägungen. In diesen Ihren MENSCHENRECHTEN wäre dann auch Ihre Sicherheit zu verorten und - in Bezug auf das Gewesene im Bereich Israel/Palestina ... sicher nur nach und nach - eine Normalisierung und allen Sicherheit und irgendwann auch Frieden gewährende Nachbarschaft zu erreichen.

 

Diese Überlegung schließt nicht aus, bei allen Beteiligten auf allen Seiten zum Teil generationen-übergreifende Traumatisierungen zu sehenm und hieraus folgende Handlunge - respektvoll - INDIVIDUELL zu verstehen. OHNE sie allerdings gut zu heißen (!!!), zu legitimieren oder zu befördern, denn das würde einer solchen möglichen positiven Entwicklung jede Chance rauben und den von allen Seiten psychisch institutionalisierten Krieg in die Zukunft tragen, was über die Zeit möglicherweise mit einem weiteren Exodus enden könnte (vgl. unten: Kritik und Antisemitismus).

 

Die Waffen nieder!

Wage Peace!

Wage a secure future for Israelis AND Palestinians!

 

 

 

09.11.2023

Die 'Entführung' von Religionen

 

Wenn Wahhabiten den sunnitischen Glauben an Gott und Mohammed auf eine Verehrung des saudischen Königshauses verkürzen, ist das eine ‚Entführung‘ der Religion im Sinne des personalen Machterhalts, also ein nicht religiöser, sondern völlig menschlich innerweltlicher Vorgang. Mit der Behauptung dennoch, dies sei ‚Gott gegeben‘, setzen Sie sich als Geber göttlicher Gesetze mit Gott auf eine Stufe, was im Islam als ‚teuflisch‘ erkannt wird:

 

„[8] und sie (die Sterne) sind Wache gegen jeden widerspenstig-aufrührerischen Satan, [9] dass keiner dieser die Worte der erhabenen Fürsten (der hohe Rat der Engel) belausche. (Mit Steinen) beworfen, werden sie (die Teufel) von allen Seiten [10] zurückgeworfen (verstoßen). Schwere Strafe ist ihnen bestimmt. [11] Wer aber dennoch ein Wort verstohlenerweise auffängt, der wird mit hell leuchtendem Feuerstrahle verfolgt.“ (Der Koran 1959, Sure 37, 8-11)

 

Dies ist eine logische Folge der zentralen Aussage im Islam: „Allahu akbar!“ (‚Gott ist größer!‘), die ja ganz dem christlichen Gottesbeweis von Anselm von Canterbury entspricht: „Demnach, Herr, bist Du nicht nur [etwas], über das hinaus Größeres nicht gedacht werden kann, sondern etwas Größeres als gedacht werden kann.“ (Anselmus Cantuariensis und Theis 2005, S. 49)

 

Aus beiden religiösen Positionen ergibt sich, dass kein Mensch als Geschöpf (!) Gottes einen bevorzugten, d.h. ‚wahren‘ Zugang zum Göttlichen haben kann und dieser Anspruch folglich als der 'Anspruch des Teufels' (sein wie Gott) gesehen werden muss.

 

Das gleiche gilt aber auch für die derzeitige israelische Regierung und die orthodoxen Siedler im Westjordan-Land:

 

D.h.: der Krieg der Regierung Netanyahu in Gaza und die Vorgänge im Westjordan-Land haben mit jüdischem Glauben und Judentum nichts zu tun!

 

So sagt die TORA eindeutig: „[23] Ist weiterer Schaden entstanden, dann musst du geben: Leben für Leben, [24] Auge für Auge, Zahn für Zahn, Hand für Hand, Fuß für Fuß, [25] Brandmal für Brandmal, Wunde für Wunde, Strieme für Strieme.“ (Tora, Sefer ha-Berit 21, 23-25)

 

So furchtbar der Schaden des Angriffs der Hamas am 7.10.23 ist – und es geht dabei gar nicht um die große Zahl, jede(r) einzelne Tote oder Verletzte ist ein Verbrechen! –, die mögliche Vergeltung ist im Sinne des Judentums in Gaza offensichtlich schon bei weitem überschritten! Zu dem geht es bei dieser Vergeltung gemäß dem TALMUD eher um Entschädigungen als um direkte, wörtliche Vergeltung (1974, S. 332–348), wobei das Nehmern und Geben von Leben, wie hier sehr deutlich wird, eher die Sache Gottes ist!

(5. Mose 32, 35: "Die Rache ist MEIN, ICH will vergelten!"

 

So ist die Kritik an den derzeitigen Vorgängen keinesfalls antisemitisch, sondern könnte ganz gleich auch aus einer jüdischen Position heraus erfolgen! Wie dies auch in den Bewegungen Women Wage Peace - נשים עושות שלום und  Jewish Voice for Peace zum Ausdruck kommt.

 

Nun könnte sich die Israelische Regierung natürlich auch darauf berufen, dass dies gar keine Vergeltung sei, sondern ein Präventivkrieg zur Sicherheit Israels. Dieses Argument ist erst einmal nachvollziehbar. Natürlich haben die Israelis (auch die arabischen) das Recht, wie alle Menschen in Frieden und Sicherheit zu leben!

 

Allerdings schafft das, was die Regierung Netanjahu derzeit macht, diese Sicherheit nur schewinbar, sondern könnte durchaus Prozesse in Gang setzen, die in 10-15 Jahren im Gegenteil den Untergang Israels auslösen (siehe unten ‚Kritik und Antisemitismus‘).

(Allerdings bringt es Netanyahu aus der Schusslinie der Opposition! Ein möglicher Grund, warum er auf die Warnungen der Geheimdienste nicht reagiert hat.)

 

Im Grunde gilt in Gaza wie bei allen Kriegen seit dem Zweiten Weltkrieg: es gibt nicht ein Beispiel, wo ein Krieg Angreifer oder Verteidiger ihr Ziel erreicht hätten. Im besten Fall entstanden eingefrorene Konflikte, die jederzeit und umso heftiger ausbrechen können: 'Erfolg' des Sechstage-Krieges und die Situatrion in Israel bis heute. (Siehe auch vorderer und afrikanischer Orient, s. Irak/Afghanistan, siehe Kosovo)

 

Wieder und immer wieder: Es gibt nur eine vernünftige Lösung:

DIE  WAFFEN NIEDER!

Die Welt zu ENTmilitarisieren. Die Narrative zu ENTrüsten, wirtschaftliche und kulturelle Kontakte zwischen verschiedenen Kulturen und Gesellschaftsformen zu pflegen statt sie zu blockieren odewr Sanktionieren.

 

 

05.11.2023

(Der Post sei Dank für SO eine Marke!)

 

1970 - Warschauer Ghetto

"Ohne Worte ..."
 

        Gegenüber seinen Kritikern:

        "Am Abgrund der deutschen Geschichte
        und unter der Last der Millionen Ermordeten
        tat ich, was Menschen tun, wenn die Sprache versagt."

 

 

 

 

 

 

»Es wird sich noch als geschichtlicher Irrtum erweisen,
das dem demokratischen Sozialismus zugrundeliegende Ideal  
der Zusammenfügung von Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität
als überholt abtun zu wollen.
Manche werden sich noch wundern, als wie abwegig sich

ihre Grabgesänge erweisen.«

Willy Brandt

 

 

 

24.10.2023

"Die ich rief, die Gesister, werd ich nun nicht mehr los !"

( The Intercept (24.10.23): https://theintercept.com/2018/02/19/hamas-israel-palestine-conflict/ )

 

Ein Blick zurück: Was ist die Hamas, wie entstand sie?

 

Man mag es nicht glauben, aber in ihrem Ursprung wurde die Hamas von Israel unterstützt und zwar als islamische Widerstandsbewegung (arab.: 'Hamas') und zwar gegen die international agierende und auch zunehmend politisch anerkannte linke säkulare Bewegung der PLO Arafats! Wie sehr so eine Unternehmung, radikale Kräfte für eigene Interessen zu instrumentalisieren schief gehen kann, zeigt sich nicht nur bei der Hamas, die letztlich die für Israel opferreichte Gruppe Ihrer Gegener wurden, mit dem Höhepunkt jetzt am 7. Oktober und nicht auszudenkenden Folgen wenn mehrere hunderttausen Kinder und Jugendliche unter dem Eindruck und den Folgen der militärischen Antwort Israels in der von Netanyahu und anderen Politikern angekündigten Form der 'Vernichtung der Hamas' aufwachsen werden (siehe unten Kritik und Antisemitismus).

 

Aber das ist ja nicht das erste Mal. Immer wieder nutzte auch die USA Widerstandsgruppen um missliebige Regierungen zu beseitigen (in Chile Pinochet gegen Allende, oder auch den Schah gegen Mozzadeh im Iran) oder zumindest zu schwächen bzw. wirtschaftlich in den Ruin zu treiben (Brzezinski) wie bei der Unterstützung der Taliban in Afghanistan gegen die Sowjetunion.

Was in Chile und Iran, zumindest für eine gewisse Zeit erfolgreich war - die gewünschten Diktaturen wurden installiert und herrschten auch eine recht lange Zeit entsprechend unterstützt stabil, wurde im Falle der Taliban 2001 9/11 zu einem ähnlich fürchterlichen Debakel. wie jetzt in Israel am 7. Oktober mit der Hamas.

Die Folgen der amerikanischen Reaktion mit dem 'Krieg gegen den Terror' war für die Zivilisten in Afghanistan (ca. 40.000 Tote, Statista) und Irak (über 200.000 Tote, dto.) grauenhaft und führte eben wie die Bezeichnung 'Stabilisierungsaktion' für diesen Einsatz der Bundeswehr am Hindukusch lautete NICHT zu stabilen gar demokratischen Verhältnissen sondern über die jahrelange kriegerische Herrschaft von korrupten und kriminellen Führern über eine Implosion dieses Systems zurück zur Herrschaft der Taliban und im Irak zu einem fragilen Staatswesen mit vielen regionalen Zentren und letztlich diktatorischen Bedingungen (https://www.amnesty.de/informieren/amnesty-report/irak-2021) nahe eines failed state.

 

Im Grunde findet in der Ukraine ein ganz ähnlicher Vorgang statt. Es ist klar, dass der Angriff Russlands - in deren Sprache anfänglich ein 'militärischer Sondereinsatz' - ohne die Logistik der USA (Aufklärung), die Bewaffnung der Ukraine mit NATO Waffen und einen immensen Nachschub mit immer schwereren Waffen, nur kurz gedauert hätte, zwar zu einer Installierung einer russlandfreundlichen Regierung in Kiew geführt hätte (die Neue Regierung nach der Vertreibung des gewählten ukrainischen Präsidenten, war ja auch 14 Tage vor der Vertreibung (!!!) geplant worden, wie in einem Telfongespräch von der US Beauftragten Nuland öffentlich wurde: https://www.youtube.com/watch?v=ErWNL367SxE ), was einem in der Zeit vor dem Krieg wechselnden, hie und da sogar mehrheittsfähigen Teil der Ukrainer nicht unlieb gewesen wäre, damit aber auch mit nur einem Bruchteil der Opfer geendet hätte, die dieser Krieg am Ende kosten wird (den Atomkrieg gar nicht mitgedacht).

Letztlich sind die ukrainischen Soldaten, so gesehen, letztlich Söldner für die - verdeckten - Interessen der USA und der NATO, die zwar behaupten im Namen der Freiheit und der Menschenrechte zu handeln, diese Werteausrichtung aber völlig bei Seite lassen, wenn es ihren Interessen dienlich ist (Saudi-Arabien, Jemen und s.o. ...).

 

Dies wird aber über all die Jahre dieser offensichtlich doppelzüngigen Politik des Westens vor allem den Ländern des Südens und Ostens deutlich vor Augen geführt. Damit wird das Reklamieren über den Zustand ihrer Gesellschaftssysteme aber zunehmend wirkungslos und führen mit der Weile zu Prozessen, die den Westen zunehmend marginalisieren werden, (s. u. Zeitenwende, Будет und BRICCS) wobei die Staaten Europas und insbesondere Deutschland sich über den Ukraine Krieg und die damit verbundenen 'Sanctionen' - der Gasboykott ging ja nicht von Putin sondern insbesondere von den deutschen Grünen aus - was uns nun von anderen als der russischen Diktatur bzw. noch mehr vom Fracking (!!!) LNG und damit den USA abhängig macht. Die Marginalisierung kann die USA ob ihrer Größe dabei wesentlich leichter kompensieren als Europa und hier wiederum der 'Export-Weltmeister Deutschland'!

 

Wer wird sich nach dieser geschichtlichen Phase 'schämen' müssen? Die PolitikerInnen, Bahr, Brandt, Merkel, die auf eine Globalisierung über Systemgrenzen hinweg setzten - was z.B. in den 'guten Zeiten' nach (!!!) Jelzin, (unter Jelzin darbte das Volk existenziell und es entstanden, unter Westberatung, die heutigen Oligarchen) als Putin am Westen orientiert agierte einen verlässlichen und günstigen Handel mit Russland und auch weltweit garantierte, während jetzt schon der den USA größere Feind hinter Putin auftaucht, was uns auch heute schon in unserer Abhängigkeit von den USA (Huawei) Solidarkosten abverlangt, ...

 

oder die PolitikerInnen die - auch noch unter dem Anspruch 'feministischer' Außenpolitik - innerhalb kürzester Zeit vorhandene politische, geduldig über Jahrzehnte (KSZE, Petersberger Dialog ...) aufgebaute Strukturen ohne Alternative zerstörten und jetzt nur noch von Notmaßnahme zu Notmaßnahme bar jeder Werteorientierung taumeln und das, wofür sie einmal standen - die Grünen doch zumindest für Klima und noch früher Frieden und Anti-Militarismus und ganz früher auch einmal für Bildung standen, während sich die SPD wenigstens insofern treu bleibt, dass sie weiterhin ein Freund von Rheinmetal (früher Gabriel, jetzt Scholz) und der Großindustrie bleibt.

 

Und die 'Leitmedien' - wer kennt andere, bitte melden - tragen zu dem Allem nach Kräften bei: die 'Diskussionen', TalkShows sind ja nun wirklich uniform. Die Tage startet bei Kabel1 die zweite Staffel über die Bundeswehr und die öffentlich-rechtlichen Sender werden sicher - entsprechende Einschaltquoten vorausgesetzt - mit einer Dokumentation nachziehen. 

 

Ich bin zu alt für den Sch....

 

 

22.10.2023

Kritik und Antisemitismus

 

Was eine Situation!

Wie kann man das Massaker in Israel am 7. Oktober nicht als Re-Traumatisierung, als verabscheuungs-würdige Fortsetzung des Holocaust sehen? Darf man das, mit meinen recht vielen jüdischen Freunden auch Lehrern im Herzen, darf ich das? Darf ich Nachdenken, wo jedes Denken ja von der Situation und den Opfern immer abstrahiert? Das zudem als Deutscher der zwar - Gnade der späten Geburt - nicht individuell schuldig wohl aber kulturell verantwortlich ist?

 

Aber wenn ich mich ganz unreflektiert empathisch hinter das Handeln der derzeitigen israelischen Regierung stelle und einmal annehme, es würde Israel gelingen die Hamas bis auf den letzten Kämpfer auszurotten (ich wähle die Worte mit Bedacht entsprechend der Aussagen des Verteidigungsminister Israels Gallant am 9.10. und es graust mir bei dieser Argumentation) und es gäbe keine Folgen im Westjordanland, an der Grenze zu Libanon - was vermutlich mit der Begründung der Unterstützung der libanesischen Hisbollah, einen Angriff auf Iran nach sich zöge, worauf die USA schon einstimmen (Senator Lindsey Graham am 12.10. CNN) - oder gar von anderen arabischen Staaten - was alles mit einer hohen Wahrscheinlichkeit passieren kann (während ich schreibe kommt es zu einem Angriff des israelischen Militärs und Siedlern im Westjordanland!). Was wäre dann gewonnen?

 

Im 'besten' Fall (ich abstrahiere von allen Opfern, furchtbar) ca. 10  Jahr Ruhe in Gaza. Aber bei den derzeit 2 Millionen Einwohnern in Gaza, von denen die Hälfte unter 19 Jahre alt ist (wobei vielleicht viele Jugendliche bei der Hamas sind und mit getötet würden), würden die heute unter zehnjährigen, die auf Grund der Bevölkerungsentwicklung innerhalb der Jugendlichengruppe eine deutliche Mehrheit bilden unter DIESEN Eindrücken aufwachsend und so in ca. 10 Jahren eine Gruppe von ca. 600.000 potentiellen Kämpfern bilden - allein in Gaza. Ähnliches auch in der West Bank und allen anderen besetzten Gebieten. Meinen die israelischen Herrscher heute, dass die zukünftige Regierung das in den Griff bekäme.

 

Ist es nicht an der Zeit - und in Bezug auf die Opfer auf beiden Seiten, d.h. auch die palästinensischen Opfer auch menschlich gegeben - aus Respekt vor dem jüdischen Glauben und der faszinierenden jüdischen Kultur und eben dem DAUERHAFTEN (!!!)  Schutz Israels, wie zur Zeit von Rabin einen Weg der akzeptierenden, später respektvollen, noch später irgendwann guten Nachbarschft in einer Zwei Staaten-Lösung zu finden (mit Zugang zum Jordan für BEIDE Seiten)? - Jerusalem könnte unter der Schirmherrschaft der Uno ein Europäisches religiöses Orient-Okzident Zentrum werden. Mit einem kulturellen Aufschwung für Pilger aller drei Religionen, Rom und Mekka evtl. sogar übertreffen.

 

Dieser Entwicklung stehen weniger 'die' Juden oder 'die' Israelis entgegen sondern die Regierung Netanyahu und die radikalen Siedler - von denen einer Rabin erschoss (!!!), KEIN Palästinenser oder Araber! - entgegen, wobei ersterer ein ganz weltliches Interesse hat, auch durch kriegerische Situationen an der Macht zu bleiben, da er so vor Strafverfolgung geschützt ist und die Siedler sich orthodox absolut als Vertreter des reinen Judentums gebärden, was sie auf Erden geradezu mit Gott gleichsetzt, ein Anspruch der im arbischen von Scheitan und im christlichen Glauben bei Anselm von Canterburry als Anspruch des Teufels gesehen wird.

 

Ich denke, es wird klar, es ist weder anti-semitisch, anti-jüdisch oder anti-israelisch die Regierung Netanyahu und/oder die radikalen Siedler ob ihrer zum Teil menschenverachtenden, im Grunde so etwas wie 'Untermenschen' produzierenden Handlungen oder Politik zu kritisieren. - Auch wenn ich auf Grund des historischen Traumas des deutschen Holocausts hier einen psychologischen Grund erkennen kann legitimiert das diese Handlungen in keiner Weise und hat mit Judentum nichts zu tun! Gleichzeit führt dies zu einer fortdauernden und mit gewisser Wahrscheinlichkeit (s.o.) zunehmenden Bedrohung des Staates der Juden: Israel, die gerade mit einer Politik wie der Rabins minimiert irgendwann gar beendet werden könnte.

 

Damit würde man nicht nur den bisherigen Opfern beider Seiten gerecht werden, sondern wirklich eine Chance für eine blühende Landschaft unter dem Einfluss BEIDER so faszinierenden Kulturen ermöglichen.

 

Das müssten dann aber auch die Geldgeber der bisherigen Politik in den USA entsprechend verstehen und DABEI mithelfen und nicht wie bisher Israel und die Palästinenser zu Elementen eines Größeren Spiels zu machen. Das haben die Menschen BEIDER Kulturen nicht verdient und es gefährdet auch noch den Weltfrieden insgesamt!

  

Und das meint ChatGPT zu dem Thema

 

Frage: Gibt es einen Ausweg aus dem Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern


Der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern ist äußerst komplex und angesichts meiner Wissensgrenze bis September 2021 kann ich Ihnen keine aktuellen Entwicklungen oder Ereignisse mitteilen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass es bisher keine endgültige Lösung für diesen langanhaltenden Konflikt gibt.

Es gibt verschiedene Vorschläge und Ansichten darüber, wie der Konflikt gelöst werden könnte, und es wurden im Laufe der Jahre zahlreiche Friedensbemühungen unternommen. Dazu gehören die Zwei-Staaten-Lösung, bei der ein unabhängiger israelischer Staat und ein unabhängiger palästinensischer Staat in Frieden und Sicherheit nebeneinander existieren würden. Es gibt auch andere Ideen, wie die Ein-Staat-Lösung, bei der Israelis und Palästinenser gemeinsam in einem einzigen demokratischen Staat leben würden.

Die Lösung dieses Konflikts erfordert politischen Willen, Verhandlungen und Kompromisse auf beiden Seiten sowie die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft. Wichtig ist, dass die Menschen in der Region ein Leben in Frieden, Sicherheit und Wohlstand führen können. Es bleibt eine der drängendsten Herausforderungen im Nahen Osten und erfordert weiterhin Anstrengungen auf diplomatischem, politischem und humanitärem Gebiet. Es ist wichtig, sich über die neuesten Entwicklungen zu informieren und die aktuellen Bemühungen und Lösungsansätze zu verfolgen, um eine fundierte Meinung zu bilden.

 

 

13.10.2023

Jeder KRIEG ist ein Verbrechen !

 

In meiner Erinnerung war es Gregor Gysi, der in einer Stellungnahme nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine im Februar 2022 von einem 'verbrecherischen Angriffskrieg' sprach.

  • Gibt es nicht verbrecherische Angriffskriege?
     
  • Gibt es Kriege in denen von beiden Seiten keine Greultaten begangen werden?
     
  • Ist der Krieg selbst nicht eine Menschenrechtsverletzung zumindest für die Opfer beider Seiten?
     
  • Was ist der Unterschied zwischen einem Krieg und Kriegsverbrechen (auch wenn das völkerrechtlich - theoretisch - klar ist)?
    Verluste unter der Zivilbevölkerung?
    Wann je hat es 'edle' Kriege ohne diese - je auf allen Seiten - gegeben?
    Vielleicht zur Zeit der Shogune im alten Japan (darüber weiß ich zu wenig)?
    Zur Zeit der Ritter sicher nicht, da die damaligen Massen-Schlachten im wesentlichen mit (zwangs-)rekrutierten Menschen aus den Leibeigen(sic!)schaften der Ritter geführt, sie entmmenschlicht als Masse (Kanonenfutter) eingesetzt wurden.

     
  • Welcher Krieg mit Bomben wählt aus?
    'Chirurgische' Drohnenangriffe und 'intelligente' Bomben?
    Gilt das auch für die Menschen, Männer, Frauen und Kinder, die bei einem Drohnenangriff auf eine Hochzeitsfeier zerfetzt werden, sterben oder schwerste Verletzungen erleiden, weil ein als 'Terroristen' klassifizierter Verwandter - was sie gar nicht wissen müssen - mit ihnen feiert.
    Folgten nicht auf die intelligenten Bunker Buster Bomben gegen die militärische Infrastruktur des Irak die Flächenbobardemens auch gegen Städte.

     
  • Warum sind US und NATO Soldaten von einer Anklage vor dem Menschenrechtsgerichtshof ausgenommen?
    Heiligt also doch der Zweck - Durchsetzung UNSERER Gesellschaftsform  - die Mittel bis hin zu Kriegsverbrechen in UNSEREM Namen?
    Das ist nicht nur ABU GHRAIB oder GUANTANAMO - 'das sind ja die Amis', und dagegen können wir als Juniorpartner  natürlich nichts machen - sondern auch für die Bombadierung eines steckewngebliebenen Tankwagens in Afghanistan, aus dem sich viele Zivilisten Benzin abzapften, die trotz des Vorschlags des US Bomberpiloten nicht erst durch einen Niedrig-Überflug verscheucht wurden, sondern auf Befehl des DEUTSCHEN Oberst, der den Einsatz leitete. OHNE Vorwarnung gesprengt und (Tankwagen) verbrannt wurden. Es gab - die genauen Zahlen sind unklar - bis zu 140 Opfer (immerhin das 2,5fache der Greultat in Bachmut!) Der Oberst wurde in Deutschland strafrechtlich angeklagt und freigesprochen. Eine internationale Anklage wurde (US-NATO Doktrin) nie erhoben und er machte danach eine Karriere im Verteidigungsministerium.


    Und NOCHMAL:  auch für diesen Menschen gilt: das ist der Krieg!!! Wer weiß, welche emotionale Situation und/oder Fehleinschätzung zu diesem Befehl geführt hat.Aus alledem gibt es nur eine logische Folgerung:
     

 Gleiches Recht für ALLE : Die Waffen nieder !

 

EINE Ausnahme bildet sicher der Krieg gegen Hitler. Allerdings war hier eine Situation entstanden, dass ein Diktator bewusst und geplant einen Krieg gegen gesamt Europa mit seinem Alliierten Japan mehr oder weniger gegen die ganze Welt führte, in Deutschland und allen besetzten Gebieten die systematische Ausrottung der Juden betrieb und diesen Terror auch auf als 'minderwertig' bezeichnete Kulturen (Sinti und Roma) und Menschen (Beeinträchtigte) sowie auf politische Gegner  (Linke, Demokraten ...) ausdehnte.

 

Dies konnte nur, und wurde gestopt, durch eine konzertierte Aktion der Roten Armee und der West Alliierten, allerdings mit sehr unterschiedliche Opferzahlen: Sowjetunion 24 Millionen Tote, China 20 Millionen Tote, Polen 5,6 Millionen Tote, die West-Alliierten jeweils ca. 500.000 Tote. Dieses Welt-Massaker, war wohl wirklich nicht anders zu stoppen.

 

Allerdings zerfiel diese Allianz direkt danach wieder und führte direkt in den Kalten Krieg, der erst durch die Annäherung von Deutschland an Russland mit Hilfe von KSZE und OECD (siehe ausführlich: https://www.osce.org/files/f/documents/e/a/36967.pdf) - die treibende Kraft hier Egon Bahr und Willy Brandt und die SPD - die der friedlichen Wiedervereinigung und 1994 dem freiwilligen Rückzug der sowjetischen Truppen - vor dem Hintergrund der Zusagen (USA - Sojetunion schriftlich) die NATO nicht nach Osten auszudehnen -  ein vorübergehendes Ende fand.

 

Alle anderen Kriege sowohl der USA (Vietnam/Kambodscha), der  NATO an der sich - out of aerea - seit dem Feldzug Allied Force 1999 gegen die Bundesrepublik Jugoslawien OHNE Bündnisfall und OHNE Mandat der UNO gegen Serbien auch deutsche Truppen beteiligten, auch der Irak-Krieg (ohne deutsche Beteiligung), Afghanistan (mit deutscher Beteiligung) und die vielen anderen kriegerischen Maßnahmen von der  USA mit ausgewählten Verbündeten (Nah Ost, Nordafrika ...) oder von Verbündeten (Saudi- Arabien/Jemen) nicht eine in dem Sinne erfolgreich war, dass der behauptete Grund - Sicherung von Freiheit, Dekmokratie, Frauen Rechten ...) - für die Maßnahme nur annähernd  erreicht wurde. Immer wurden aus der Sicht von Menschenrechten ungute Situationen durch die Kriege, die failed States oder Diktaturen hinterließen, erst richtig eigentlich unerträglich schlecht!

 

Es gibt nur eine Folgerung:

JEDER KRIEG wie immer gerecht er erscheinen mag (oder dargestellt wird) IST EIN VERBRECHEN!

Das erste Gebot ist ihn unbedingt und ohne Vorbedingungen zu beenden, was immer das auch an Zugeständnissen bedeutet (Probleme müssen hinterher friedlich - diplomatisch - geklärt werden, kriegerisch gelingt das niemals!)

 

Eine Ausnahme bildet sicher, wie im Falle Deutschlannds im 2. Weltkrieg, der geplante Völkermord. Hier sollte es entsprechede Kräfte unter der Führung der UNO geben, um gegen SOLCHE Entwicklungen anzugehen. Das meint zur Zeit wohl am ehesten evtl. den Krieg im Jemen - da weiß ich aber deutlich zu wenig drüber.

 

Kriege wie der in Jugoslawien, der zur Legitimation des NATO Angriffs mit dem Holocaust verglichen wurde, oder jetzt auch der in der Ukraine, der von Selenzky vor der Knesseth schon am 20.03.22, als der Krieg noch in seinem relativ moderaten Anfangsstadium war (FURCHTBAR SO ETWAS ZU SCHREIBEN !!!!), als Genozid beschrieben wurde, die Ukrainer quasi als die Juden von heute darstellte und gleichzeitig die Beteiligung der West-Ukraine an den Nazi-Progromen völlig unterschlug, haben absolut nichts mit einem industriell exekutierten Völkermord wie dem Holocaust zu tun!!!! Nochmal und immer wieder:

 

 Gleiches Recht für ALLE : Die Waffen nieder !

 

 

 

03.10.2023

Tag der Deutschen Einheit - Kohl's day

 

Am 9.11.1989 fand eine wirkliche Zeitenwende statt.

 

Die geduldige, auf Deeskalation und Verständigung zielende Politik der SPD von Egon Bahr, Willy Brandt und im Grunde auch (DOPPELbeschluss) Helmut Schmidt – wie auch der OECD –  zeigte in der unmilitärischen Wiedervereinigung Deutschlands ihre Früchte.

Und dafür sollen sich diese Politiker nun vor unserem Begehren, der Welt die Menschenrechte und die Demokratie in der neoliberalen Lesart zu bringen, schämen???

 

‚Unsere‘ Erfolge der militärischen Befreiung ‚out of area‘ sind ja nun regelmäßig ausgeblieben, haben aber entsprechende Kollateralschäden gezeitigt:

  • nicht nur in der Ukraine – Helmut Schmidt hatte wie viele andere ältere Politiker genau diese Entwicklung vorhergesagt – wo das schreckliche Schicksal der Opfer auf allen Seiten durch die Waffenlieferungen und die ‚Solidarität‘ des Westens ja nicht kleiner wurde,
  • sondern ganz aktuell auch im Kosovo, der von der NATO in einem Uranmunitions- und Splitterbomben Einsatz im Sinne Albaniens von den Serben ‚befreit‘ wurde und bis heute nur unter dem Schutz von UNPROFOR eine fragile Normalität erhielt, die in diesen Tagen gerade wieder zu zerfallen scheint,
  • außerdem hunderttausende Opfer im Irak und Afghanistan ohne dass dort demokratische Verhältnisse entstanden wären
  • die failed states im Maghreb
  • die Diktatur in Ägypten
  • bis hin zu dem Exodus der Armenier aus Bergkarabach, die ohne die Fürsprache des im Ukraine Krieg gebundenen Russland, dem angreifenden, von der Türkei (NATO) unter anderem mit Kampfdrohnen unterstützten, Aserbaidschan hoffnungslos unterlegen waren.

 

Ja die Deutsche Einheit ist der Erinnerung wert!

 

wäre aber besser am 11.9. verzeitlicht woren, da sie dann die Erinnerung  derer Wert schätzen würde, die diese friedliche Revolution mit dem Slogan ‚Wir sind das Volk‘ und ‚Wir bleiben hier‘ durchgesetzt hatten, bevor – ab 12.89 – die vorher passiven Bürger im Vertrauen auf die von Kohl verheißenen ‚blühenden Landschaften‘ mit dem Slogan von der CDU (West) eingeführten  ‚wir sind EIN Volk‘ die wirklichen Revolutionäre des 9. November übertönten, bzw. wenn nicht, wenn diese auf ihrer Fassung bestanden, körperlich verdrängten.

 

Der 3.10. dagegen als Termin der Erinnerung an die Deutsche Einheit korreliert zwar mit dem Beitritt selbst und der Eröffnung des Hauses der deutschen Geschichte allerdings auch und kaum noch beachtet mit der Sprengung der Brücke in Torgau, auf der sich amerikanische und russische Soldaten die Hand gaben und damit den Zweiten Weltkrieg beendeten. Hier zeigt sich sehr klar die Tendenz, Geschichte zu ‚reinigen‘, indem historische Zusammenhänge marginalisiert werden.

 

Als Grund dafür, den 9.11. nicht zu nehmen, wurde die Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 benannt. Aber wäre das nicht genau der Punkt gewesen, hier die Deutsche Identität wirklich historisch demokratisch ernst zu nehmen? Zu verankern in dem Bewusstsein, dass Deutschland ja nicht nur aus realen Ruinen auferstanden ist (Hymne der DDR) sondern vor allem auch aus einem geistigen Schlachtfeld, das im Nov. 1938 sein erstes Fanal fand, welches dann planvoll (‚Mein Kampf‘) zum Weltenbrand weiter geführt wurde.

 

Hieraus von den Alliierten (inkl. der Russen, Torgau) befreit worden zu sein und die Chance bekommen zu haben, nach und trotz Auschwitz einen Neuanfang realisieren zu dürfen, definiert die deuitsche Verant-wortung für die Demokratie dieses Neuanfangs.

 

Hierzu gehört die Bescheidenheit des Bewusstseins von der Möglichkeit des Verkommens von Demokratien, wenn absolute Wahrheiten um sich greifen, wie es in Deutschland in den 30ern und 40ern exemplarisch realisiert wurde.

 

So anstrengend die demokratische Vielfalt ist, Widersprüche, Mehrperspektivität und Multikulturalität müssen auf allen Ebenen nicht nur ‚ausgehalten‘ sondern wirklich er- und belebt werden. Erst dann besteht eine Chance, Demokratie wenigstens im eigenen Land mit der (s.o.) erfahrenen Geschichte am Leben zu halten.

 

Die Eindeutigkeit der Diskurse der Politik insbesondere auch der Leitmedien heute, produziert dagegen ein individualisiertes Auseinanderfallen ebenso wie die belletristische Politik ‚out of area‘ derer, die sich - idealtypisch die Außenministerin - der gefühlt universellen Bedeutung ihrer individuellen Moral so naiv gewiss sind, dass Sie den Umschlag ins Totalitäre bis hin zum kriegerischen gar nicht bemerken.

 

Keine guten Voraussetzungen für das Fortbestehen der Deutschen Demokratie!

 

 

26.8.2023

BRICS with Islamic banking???

Al Jazeera: Russland führt in vier muslimisch dominierten Republiken für 2 Jahre versuchsweise ein Islamisches Bankwesen ein. ( https://www.aljazeera.com/news/2023/8/30/russia-is-set-to-launch-islamic-banking-all-you-need-to-know )

Diese Nachricht von heute früh 6:00, habe ich bis jetzt (15:00 Uhr) noch nicht in deutschen Leitmedien gefunden; auch nicht per Suchmaschine! Selbst die Bundeszentrale für politische Bildung schreibt in ihrem ausführlichen Artikel vom 14.06.23 über den Islam in Russland nichts über diesen Aspekt! ( https://www.bpb.de/themen/europa/russland/521942/islam-in-russland/)

 

Dieser Vorstoß von Putin am 04.08.23 ist sicher zum einen wichtig, da mit dem Wegfall der Ukraine Russland zunehmend islamisch wird. (Die Sowjetunion war mit Ihren ganzen Südrepubliken das Land mit den weltweit meisten Muslimen!!!) D.h. er muss um Abspaltungstendenzen zuuvorzukommen zunehmend auf die islamischen Mitbürger und ihre Kultur Rücksicht nehmen.

 

Zum anderen könnte es natürlich auch ein Versuchsballon sein, ob das eventuell auch ein Aspekt der möglicherweise in den Blick genommenen Leitwährung sein könnte. Bei den zukünftigen Partnern und weiteren Kandidaten wie indonesien ... ist das absolut naheliegend und würde einer Leitwährung, die das zumindest mit ermöglicht, sicher großen Zulauf bescheren. ....

 

 

29.08.2023

Statt eines eigenen Beitrags, zu dem ich derzeit nicht komme, hier eine Befragung von ChatGPT

Zum Text

 

26.8.2023

Будет - was immer wird ... es wird anders!

Будет ist russ. und heißt 'wird !' im Sinne von 'wird werden!'

 

Das war die Lebensweishet meines Vaters nach einer extrem armen Kindheit, vier Jahren Volksschule, harter Arbeit und Lehre und dann mit 20 in die Ukraine in den Krieg und nach der Gefangenschaft mit 30 wieder heim.

Es ist klar, dass er in diesen Zeiten niemals eine Chance auf eine 'Lebensplanung', im Sinne des heutigen Individualismus- und Selbstbestimmungs- paradigmas hatte. Letztlich konnte er nur nehmen, was das Leben ihm hinkegelte und dann das beste daraus machen. Dies war in der Regel nur Möglich im Zusammenhalt derer denen es ebenso ging: eine Überlebensgemeinschaft, letztlich auch schon vor dem Krieg.

 

Für ihn waren alle Opfer!

So berichtete er von einer gemeinsamen Weihnachtsfeier mit russischen Soldaten während eines Waffenstillstands über Weihnachten mit gemeinsamem Essen und Miteinander-Tanzen aberauch von den Greul eines 'Galizischen' SS Bataillons im nächsten Frontabschnitt.

 

Das alles überlebt zu haben machte ihn unendlich bescheiden und dankbar - auch gegenüber den Russen, die den Gefangenen halfen, wie diese auch den armen Bauern im Umland halfen, denen es "kaum besser als den Gefangenen ging" - vor allem aber war er offensichtlich dankbar für jeden Moment, den er leben durfte.

 

Denkt man hierüber nach, so wird klar, dass das gar keine mindere Kompetenz im Verhältnis zu den heutigen Sozialisationsergebnissen darstellt im Gegenteil. Trotz aller Ressourcen, die uns heute in unserem Lebensbereich zur Verfügung stehen, kann doch jede/jeder Erwachsene(r) und unvermuteten katastrophischen Entwicklungen und Schicksalsschlägen berichten, die gerade auf dem Hintergrund der weitestgehenden - scheinbaren - Kontrollierbarkeit unserer Lebenswelt umso zerstörerischer wirken.

Entsprechend bin ich ihm für sein 'Будет!' unendlich dankbar. Es gibt jenseits aller Realitäten Hoffnung und ermöglicht in überraschenden oder gar katastrophisch erlebten Situationen. nicht das Gewohnte und seinen Verlust zu stereotypisieren, sondern den Blick auf die Möglichkeiten frei zu bekommen und damit handlungsfähig zu bleiben.

 

Ich denke, dass dies in diesem Blog an mehreren Stellen erkennbar wird.

 

24.8.2023

Das wird wahrscheinlich die ECHTE Zeitenwende !!!
(Tipp: William Clark (s.u. 23.8.) lesen!!!

 

Tagesschau: Beitrittskandidaten ab 2024 sind Saud-Arabien und Iran (!!!). die Vereinigten Arabischen Emirate, Ägypten, Äthiopien und Argentinien.

 

Das stellt wirklich alles auf den Kopf -

Das Ende der Geschichte (Fukuyama)? - wohl eher ihr Anfang ...

 

Der USA brechen ihre Zentralen Partner und Öllieferanten in Nah-Ost weg und treten auch noch in einen Verbund mit China und Iran, dem zentralen globalen Konkurenten und dem Erzfeind der USA, ein! Und das nachdem die Saudis sich in den letzten Jahren mit allem was militärisch im Westen gut und teuer war, hochgerüstet haben. (D.h., das ist nicht nur der Besitz, sondern auch das Know-how all der gekauften Waffen für BRICS!)

 

Und was ist mit Israel, die, wenn sie bei der heutigen Politik bleiben, wirklich von feindlichen Staaten umzingelt sind! Weiter auf eigene militärische Stärke und die USA zu setzen, wird in diesem Szenario zu wenig sein es sei denn es würden Atomwaffen eingesetzt. Ich hoffe, ja in DIESEM Fall würde ich sogar beten, dass dies durch eine souverän abgewogene Haltung von BRICS verhindert wird und die Entwicklung zu einem Übergang führt, der die ohnehin über 40 % Israelis, die Netanyahus Politik NICHT teilen, so stärkt, dass sich Israel unter einer neuen nicht nationalistischen Regierung wieder demokratisiert und mittelfristig in produktive Gespräche mit den Palästinensern eintreten kann, so dass vielleich - noch ein Traum! - mittelfristig EIN Israel möglich wird in dem Juden und Palästinenser gleichberechtigt mit einander leben können.

 

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Warum ist MIR dieser letzte Punkt so wichtig?

Zum Einen einfach weil ich viele jüdische und auch einige arabische Freunde habe. Zum Anderen weil ich mich als Deutscher, wegen des von Deutschen planvoll durchgeführten Holocausts (der in keiner Weise mit irgendeiner Greul heute vergleichbar ist!!!) als Nachgeborener zwar nicht schuldig aber doch verantwortlich fühle.

Natürlich spielt bei dem Verhalten der nationalistischen Israeliten und radikalen Siedler das Trauma des Holocaust eine unübersehbare Rolle! Zum einen psychisch evtl. als Generationen übergreifendes Trauma, mindestens aber als wirklich schlagendes Symbol dafür, scheinbar alternativlos alleine so stark sein zu müssen, dass die Sicherheit Israels aus eigener militärischer Macht heraus gewährleistet würde.

 

Es gibt ab einem gewissen Grad an Terror eine Art Ansteckung - das Stockholm Syndrom ist davon sicher die mildeste Form -, dass Terror von außen auch einen Terror nach innen induziert. In sofern hoffe ich dass dieser in Israel  fortwirkende Rassenhass der deutschen Nazis irgendwann endlich sein Ende findet!

Vgl. hierzu den Text Versuche einer Psychologie des Terrors (1946/1989) von Ernst Federn - Insasse in Buchenwald von 1936-1945. (In: Kaufhold, Roland (Hg.) (2014): Versuche zur Psychologie des nationalsozialistischen Terrors. Gießen.)

 

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Zurück zur Entwicklung von BRICS. DAS wird wirklich extrem spannend insbesondere wenn sie unter sich eine eigene Währung alternativ zum Dollar verabreden! Wie lange brauchen wohl die Europäer DIESE Zeitenwende zu kapieren?

Zu kapieren, dass sie eine eigene gemeinsame multilaterale Position in der neuen Welt zwischen und zu all den neuen Playern finden müssen - und das hieße auch gegenüber und zu der USA! Nationalismen oder Deutsche Machtfantasien, á la Scholz ('ein starkes Deutschland') oder gar Baerbock - deren Politik als 'feministisch' zu bezeichnen die vielen klungen Frauen in und außerhalb der Politik, insbesondere aber die Mütter und Ehefrauen auf beiden Seiten dieses Krieges, beleidigt - pflegen, kann sich kein Land in Europa mehr leisten.

 

Mehr denn je gilt heute  der Wahlspruch von

DIEM 25:

EUROPA muss demokratisiert werden oder es wird zerfallen.

 

Wir bräuchten eine Europäische Verfassung

als gemeinsame Basis - bei Erhalt der verschiedenen regionalen und lokalen Kulturen -

und einen Europäischen Green New Deal !

 

 

23.08.2023

BRICS - eine Alternative, eine Chance 

 

Es mag ja fast schon selbstverständlich sein, dass die Lösung aller Probleme der Menschenwelt quasi 'natürlich' ('Ende der Geschichte') nur durch die Kulturen des Westens, d.h. den unter US-Führung agierenden Staatenbund (im Wesentlichen USA, GB und EU) leistbar seien und geleistet würden.

Immerhin scheint deren Weltsicht, fundiert in der Aufklärung, in ihren multiperspektivischen bzw. multilateralen Grundlagen tatsächlich besonders gut für den Umgang mit den  komplex wechselwirkenden Weltproblemen geeignet zu sein, im Unterschied zu dem unilateralen Selbstbezug von zumindest einigen Ein-Gott-Religionen oder entsprechend fundamentalen Diktaturen.

 

Dieses gilt allerdings nur bei Erhalt des initial multilateralen, letztlich dialektischen Charakters aufgeklärten Denkens! Wird dagegen Aufklärung reduziert auf einfache aber unilateral weltweit erhobene Forderungen nach 'individueller Freiheit' oder 'Demokratie' - meist in Form diese behauptender Stukturen und Rituale -, stellt sich dies im Zusammenhang der verschiedenen globalen Kulturen als ebenso totalitär und in den Folgen ebenso inhuman vernichtend heraus, wie entsprechende Positionierungen und Handlungen von unilateralen (säkularen) Ideologien oder Religionen.

Dies zeigen nicht nur die zivilen Opfer in Afghanistan (gleich 2 x  von der UdSSR und der NATO/USA besetzt), Kosovo, Irak, Iran, Nordafrika, Syrien (vielfältige Player) und jetzt von beiden Seiten in der Ukraine, sondern auch die derzeitigen ideologischen Spaltungsprozesse in den Demokratien und nicht zuletzt die Tatsache, dass der bewaffnete Individualismus der USA dieser seit dem Zweiten Weltkrieg eine größere Opferzahl im eigenen Land bescherte hat, als eigene militärische Opfer auf den verschiedenen Schlachtfeldern in diesem Zeitraum.

 

Vor diesem Hintergrund ist der Versuch des Südens aus diesen Schwarz/Weiß- oder Gut/Böse-Verhältnissen auszusteigen - das war 2014 auch der Versuch des ukrainischen Präsidenten Janukowitschs ('dritter Weg' mit Neutralität und Handel mit EU UND Russland), bevor er von  den Aufstänigen vom Maidan verjagt wurde - und ein multilaterales Bündnis eventuell sogar mit einer gemeinsamen Leitwährung zu gründen sehr naheliegend! Das dass nicht 'vom Himmel fiel' sondern lange vorhersehbar war zeigt der außerordentlich multinational und -kulturell kenntnisreiche 'Ökono-fiction Roman "Das Mexiko Syndrom" von William Clark 1985 (!!!) beeindruckend!  (unbedingt lesen!)

 

Entsprechend hellsichtig in Bezug auf die großräumige Zerstörung der Lebensbedingungen durch die Klimafolgen der westlichen Lebensart und der sich daraus ergebenden Wanderungsbewegungen zeigt sich auch der BBC Fernsehfilm 1990 (!!!) "Der Marsch" nach dem Drehbuch von William Nicholson den es mit der Weile auch auf DVD zu kaufen gibt. Auch wenn dieser Film z.T. Unterhaltungscharakter hat und nicht annähern an die Informationsdichte des 'Mexiko Syndroms' heranreicht, wird zumindest auch hier klar, wie lange, wir eigentlich alles Wissen und eben immer wieder nichts passiert ist.

So muss die Ukraine derzeit für die Verdrängung all dieser KOMPLEXEN Probleme herhalten. Kein Problem keine Einschränkung, die nicht mit den Ukraine Krieg begründet wird! Die einfache Losung 'der Krieg muss gewonnen werden' und 'Putin muss weg' (Baerbock - mich graust das als feministische Außenpolitik beurteilt zu sehen!) ist da in seiner Schlichtheit doch 'übersichtlicher' als die Zumutung eines historisch kompetenten Blicks auf die verschiedenen Interessen und Akteure in den verschiedenen Zeiten bis heute.

 

Ein Versuch gegen diese vereifachende Keule der Moral eine vernünftig reflektierte - und differenziert belegte (!) - Gegenposition zu formulieren stellt Michael Lüders in seinem Buch "Moral über alles?" (ISBN 978-3-442-31731-8) vor. Nebenher wird dabei auch deutlich, dass ein großer Teil unser heutigen Belastungen weniger aus dem Ukraine Krieg selbst entspringen, sondern aus den politischen Reaktionen auf diesen Krieg bzw. durch dessen symbolische Bedeutung, die mit viel Gewinn von Getreide, Energie, Rüstungs- aber auch Nahrungsmittelfirmen für ihre 'Preisgestaltung' genutzt wurde. Die Übergewinnsteuer war dabei nur kurz Thema und wurde genügend verzögert, dass bei heute wieder moderateren Preisen dies kein Thema mehr ist und die Gewinne des ersten Preishochs mitgenommen werden konnten.

 

Ich denke, es wird deutlich, dass der Wechsel zu anderen Machtzentren - wie hier BRICS - angesichts dieses jahrzehntelangen Versagens des Westens gegenüber existenziellen Problemen der Menschheit - insbesondere des Klimas - durchaus eine Chance darstellt. Ähnlich hier auch mein 'Traum' am 6.8. .

 

11.08.2023

Vater unser ... - Antworten eines Nicht-Glaubenden

 

Heute hatte ich eine Umfrage von 'Christ in der Gegenwart' im Postfach, die um das 'Vater unser' herum gestaltet war. Nun kann ich zwar nicht glauben, habe aber Respekt vor ernsthaft glaubenden Menschen. Die Fragen schienen mir aus einer solchen Quelle gespeist und so beantwortete ich sie wie folgt.

Ich hoffe, dass diese Antworten sowohl (christlich) glaubenden, aber auch nicht-glaubenden Menschen Fragen aufwerfen oder neue Überlegungen ermöglichen!
(Blau je die Frage/Aussage zu der Stellunng bezogen werden sollte.)

 

1. Vater unser im Himmel,
Darf Gott auch in emanzipiertem Zeiten „Vater“ sein?

JA UND NEIN: Ja wenn man ihn als Symbol und nicht Person sieht (Der Vater kann zum Kind NUR sprechen, die Mutter hat, zumindest während der Schwangerschaft, darüberhinaus noch ein weiteres Verhältnis zum Kind.) Wenn Gott das Wort ist, ergibt sich daraus symbolisch Vater.
NEIN wenn er vermenschlicht als quasi menschliches Gegenüber gesehen wird.

 

2. Geheiligt werde dein Name,
Ist das Wort „geheiligt“ heute noch verständlich?

NEIN aber es ist dennoch richtig. Die Transzendierung des Namens ist der Inbegriff von Religiosität - im Grunde auch in anderen und auch Mehr-Götter-Religionen. Alles andere wäre ein kognitives Konstrukt und kein Glaube mehr.

 

3. Dein Reich komme,
Christen sollten das Reich Gottes nicht nur in einer fernen Zukunft erwarten, sondern für seine Verwirklichung im Diesseits arbeiten.

Hier müsste es im Gebet heißen: lass uns in Deinem Sinne wirken (Bergpredigt, Kabbala Götterfunken).

 

4. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden
Ich glaube fest daran, dass Gott die Geschicke der Welt mitlenkt.

Nein. Diese Aussage ist VÖLLIG falsch, denn dann gäbe es keine Verantwortung und keine Liebe, da Gott eben für alles von der Sixtinischen Kapelle bis zu den Konzentrationslagern und Schlachtfeldern aller Zeiten verantwortlich wäre.
Gott ist nur als zurückgezogen (Isaak Luria Zimzum), NICHT aber immanent wirkend, als liebend zu denken, da die Menschen nur so ihre Freiheit für Gut und Böse und damit überhaupt erst ein menschliches Selbstbewusstsein erhalten. Die Liebe Gottes ist seine Abwesenheit!

 

5. Unser tägliches Brot gib uns heute.
Unter dem „täglichen Brot“ verstehe ich mehr als nur meine Nahrung. „Brot“ ist hier ein Symbol für Gottes Zuwendung und Gnade.

Ja, Allerdings verweist das 'heute' auf die immanenz, und da sich hier Gott aus gutem Grund (s.o.) raushält ergibt sich hieraus ein Auftrag, die Schöpfung Gottes in diesem Sinne zu realisieren: Flüchtlingen zu helfen, statt sie an der neuen Mauer Europas im Mittelmeer als neu Mauertote sterben zu lassen. Solidarität in der vollen Breite der Gesellschaft. Ausgleich zwischen Reich und Arm (Im Islam als 'Zakat', die Pflicht Almosen an Bedürftige zu geben, eine der fünf Säulen des Islam).

 

6. Und vergib uns unsere Schuld.
Die kirchliche Rede von Schuld ist durch den sexuellen und geistigen Missbrauch durch Kleriker unglaubwürdig geworden.

Dazu kann man nur GANZ LAUT schweigen.

 

7. Wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Barmherzigkeit und Vergebung setzen die Reue des Schuldiggewordenen voraus.

Nein. Das ist ökonomistisch  gedacht, NICHT im Sinne der Bergpredigt. Dort ist die Barmherzigkeit eine VORleistung, die es Menschen erst in deren Spiegel ermöglicht, ihre Schuld zu erkennen und evtl. Reue zu empfinden.

 

8. Und führe uns nicht in Versuchung.
Der gute Gott kann doch nicht in Versuchung führen, deshalb sollte es heißen: „Überlasse uns nicht der Versuchung.“

Nein. Gott führt nicht in Versuchung, da er nicht immanent wirkt. Das Problem an der neuen Formulierung ist, dass die Veruchung als ein autonomes Prinzip jenseits von Gott erscheint (ähnlich wie der Teufel) damit kommen wir in das Dilemma, dass es Elemente der Schöpfung außerhalb der Schöpfung (= Gott!) gibt. Hier müsste es heißen: Danke für die Möglichkeit der Versuchung, die uns hilft, Entscheidungen im Sinne der Schöpfung zu fällen.

 

9. Sondern erlöse uns von dem Bösen.
Das Böse gibt es auch als „den“ Bösen – als Teufel.

Nein. Ähnlich auch hier: Danke für Deine Liebe uns freizugeben auch böse zu handeln. Nur so sind wir in der Lage der Schöpfung zu dienen und uns darin wiederzuerkennen.

 

10. Wie in Italien wäre es auch in Deutschland an der Zeit, die Übersetzung des Vater-unser-Gebets zu überarbeiten.

Nein. Das Vater unser ist ein Ritus. Man muss die Kirche ändern, dann bekommen die Riten auch wieder eine neue Bedeutung. Man kann aber und sollte auch über den Ritus sprechen.

 

 

09.08.2023

Die Pflanze im Asphalt - Privates aus einem Brief

 

Liebe xxx

 

die Bilder: Wie schön das alles!

 

B. wird groß und sieht froh und glücklich aus und auch S. wirkt nicht - wie sie es manchmal macht - künstlich lebendig (meint ein bisschen irre), sondern sehr entspannt und lebendig.

 

Es ist toll, wie Du/Ihr das unter den wechselnden Bedingungen Eurer Beanspruchungen hinbekommt. Es gilt halt - was ich Dir und auch V. schon öfter sagte: es ist nicht die Dauer sondern die Qualität der Elternbeziehung die Ihnen Sicherheit und Halt gibt. Außerdem wirkt auch die Seriosität mit der Ihr Euer Leben lebt Halt gebend erzieherisch, ohne künstliche Disziplinierungsprogramme!!! Eure Lebensrealität, der Ihr Euch auch unterwerft erzieht! Bei uns war das das Geschäft in der dritten Generation. (Wenn bei Unwetter auch das Abwasser im Keller aus dem Kanal kam und die Lebensmittel vor dem Aufweichen und Verdrecken gerettet werden mussten, wurden wir Kinder auch zur Hilfe gerufen, nachts auch geweckt, obwohl wir sicher mehr im Weg waren in der Hektik.)

 
Und zu Deiner Arbeits- und Aufgaben-Apnoea:
natürlich mach ich mir Sorgen, aber nur mittelgroße! Warum?
 
Weil Du - das sieht man auch an den Fotos oder den Bildern, die Du malst - ästhetische Kleinigkeiten,  glückliche Momente zeitlos VOLL auszukosten in der Lage bist. Fast schon japanisch wie in den Haikus.
Das ist eine Gabe, eine Ressource gegen die leere Sinnlosigkeit des Ausbrennens! 
(Ich hatte und habe das zum Glück auch: ein paar Töne Mahler, eine Kind in seiner Lebenskraft und Entwicklung, ja selbst ein glückhafter Moment in einer Seifenoper und ich schmelze manchmal bis hin zu Tränen. Mag ja ziemlich kindisch sein, aber man spürt sich außerhalb der Routine der Beanspruchungen.)

 

Ein Leben voller Beanspruchungen macht das Glück eben auch sichtbarer als eine Vollversorgung ohne oder mit geringem und/oder alltäglichem Inhalt.
 
Wann immer Ihr abtretet: Ihr werdet immer wissen dass und wofür Ihr gelebt habt und das sind NICHT die großen Sensationen - die machen auch Spaß muss aber nicht - sonder das kleine ehrliche momentane Glück. Die Pflanze im Asphalt!
 
Kurz: Ich freue mich SEHR an Euch, an den Kindern und Euren Nachrichten!
 
Euer Peter

 

06.08.2023

I HAVE A DREAM ! ...

Wie wäre es, wir könnten einen Brief an Xi Jinping und Putin schreiben UND dafür sorgen, dass er auch gelesen und beherzigt würde:

 

Sehr geehrter Herr Xi Jinping, sehr geehrter Herr Putin,

Sie sehen sich einer  Front von Anklagen und Unterstellungen gegenüber, die sich aus dem Systemwiderspruch Ihrer Gesellschaften zu den unseren ergeben.

 

- Natürlich sind auch wir, Herr Putin, für eine schnelle Beendigung des Ukraine Krieges, dessen Voraussetzungen aus Ihrer Sich wir durchaus sehen, was allerdings einen kriegerischen Angriff nicht legitimiert. -

 

Das ist aber hier nicht unser Thema! Wie wäre es, wenn Sie den von der Atlantik-Alliance vorgegebenen Themen selbst ein neues eigenes globales Thema entgegensetzen würden?

 

Die Globale Erwärmung und der Anstieg des CO2 ist ja trotz der Feuer dieses Sommers durch die angesprochenen politischen Konfrontationen fast ganz aus dem öffentlichen Diskurs verschwunden. Übernehmen Sie die weltweite Führerschaft in der Verantwortung für das globale Klima durch ein Projekt wirklich globalen Ausmaßes:

 

Im Zuge der schon stattgefundenen und weiter steigenden Temperatur schmilzt der Permafrostboden in Sibirien. Das in diesem Boden eingeschlossene CO2 und Methan stellt eine risige Gefahr dar. Durch eine spezielle Bewirtschaftung (russ. Pleistocene-Park-Projekt) des tauenden Bodens kann dagegen ein großer Teil dieser Stoffe weiter gebunden werden und bei einer zunehmenden Beflanzung sogar selbst wieder Sauerstoff produzieren. Entsprechendes gilt für auftauende Böden auch hier würde eine an die jeweilige Situation angepasste Aufforstung diese Gefahr in eine CO2 binde- und Sauerstoffproduzier-Maschine verwandeln.

 

Bei der Größe Sibiriens ist das von Russland allein nicht zu schaffen. Sie Herr Xi Jinping haben dagegen das Geld und die Menschen hier zu einem gemeinsamen Projekt zu kommen, dass auf längere Sicht in der Größe vielleicht den Verlust der Sauerstoffproduzierenden Vegetation durch Raubbau oder übermäßige Hitze ausgleichen könnte. Sie gäben mit einem solchen Projekt der Welt eine wirkliche Zukunftsperspektive und würden mit diesem Beispiel gleichzeitig die Begrenztheit der allein auf die Eigeninteressen konzentrierten Politik der Atlantik-Allianz sichtbar machen.

 

Wenn das einmal angestoßen wäre, würde sehr wahrscheinlich dann auch recht bald die UNO mit in dieses Projekt einsteigen und Sie hätten dabei sicher eine führende Position als Initiatoren dieses Projekts. Letztlich müssten in der entstehenden Situation auch die Länder der Atlantik-Allianz diesem globalen Rettungsprojekt folgen - jetzt aber als vorher trotz Wirtschaftspotenz Untätige als Gleiche unter Vielen-, so dass eine ganz neue Art multikultureller Zusammenarbeit entstehen könnte.

 

Ein wirklicher gemeinsamer Gegenstand zukunftsorientierter multikultureller Zusammenarbeit und - überlebensnotwendiger - Solidarität gegen die unmenschliche asoziale Exklusionswirkung militärischen Dominanzstrebens.

 

... ein Traum den zu verwirklichen Sie durch die Größe Ihrer beiden Länder und der sich hieraus ergebenden Möglichkeiten die Macht haben!

 

im August 2023

Im Namen der Menschheit

 

 

05.08.2023

Aphorismus: Sorge Dich nicht, lebe!

Das ist kein Aufruf zur Verantwortungslosigkeit, sondern dieTatsache der Autonomie der Geschichte im Großen wie im Kleinen!

So entsteht häufig unter besten Voraussetzungen und differenziertester, ernsthafte und kompetent dataillierter Planung oft völllig Unerwartetes, manchmal auch totaler MIST! Umgekehrt aber auch!

 

Wie sonst hätte die Geschichte gerade Ronald Reagen gewählt, um mit Gorbatschow den Kalten Krieg zu entschärfen und die Atomare Abrüstung (INF) in Gang zu bringen???

 

Deshalb muss die Geschichte einfach um ihres Wesens willen - asiatischer Einwurf: 'oder wegen des DAO bzw. Taiji' - auf absolut schlechten Voraussetzungen auch hie und da 'Gutes' entstehen lassen (wie das Bsp. oben zeigt).

'Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen!'

(Goethe. Faust II, Vers 11936 f. / Engel)

 

Diese Erlösung spricht nicht vom Ergebnis - bindet nicht an den Erfolg -  sondern einfach von dem positiven, häufig visionären Beitrag zur Geschichte, zu dem Menschen immer in der Lage sind (s.u.). Glückhaft dann, wenn 'es' klappt, aber genau deshalb auch kein 'Produkt' des Menschen, d.h. man kann dann sehr froh und glücklich aber eher dankbar als stolz sein.

 

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Dieses 'immer' scheint übertrieben, galt aber zumindest im folgenden Beispiel sogar im KZ Buchenwald, wie der folgende Ausschnitt aus einer Laudatio für Ernst Federn - den ich das große Glück hatte, selbst kennen zu lernen - von Roland Kaufhold zeigt:

 

"... Sein unverwüstlicher Optimismus, welcher erkennbar aus seinem beschützenden und anregenden Elternhaus erwachsen war, stellte für viele Mitgefangene – wie auch für Federn selbst – eine ganz außerordentliche, die inneren Widerstandskräfte aufrecht erhaltende Ermutigung dar: «Du warst verrückt im Lager, mit deinem Optimismus! Aber es war gut, dir zuzuhören», erinnerten sich Freunde – u.a. Edgar Konradi – noch Jahrzehnte später (Kuschey, 2003, S. 763f., 785f., 833). Federn betont im Rückblick: „Für mich war mein Optimismus ganz entscheidend für mein Überleben. Ich war völlig überzeugt, dass mir nichts passiert“ (Plänkers/Federn, 1994, S. 154). ..." (https://www.hagalil.com/2010/04/federn-laudatio/)

 

Ich wandte mich seiner Zeit mit der Frage an Ernst ob er angesichts seiner Erfahrungen meint, dass es meine Kinder einmal schwer haben werden, da sie sehr glücklich aufwachsen konnten. Er widersprach dieser Überlegung heftig genau mit dem Beispiel das hier beschrieben ist.

 

 

04.08.2023

Statt eines eigenen Beitrags, zu dem ich derzeit nicht komme, hier ein 'Gastbeitrag' von Martin Sonneborn (im Kontext meines Beitrags am 2.8.23) als Link zu der Veröffentlichung auf Telepolis.

https://www.telepolis.de/features/Wie-die-EU-Afrikaner-durch-die-Seitentuer-schleust-und-warum-Putin-in-Niger-kein-Boesewicht-ist-9234108.html?seite=all

 

 

02.08.2023

Die Streumunition des neuen Militarismus.

Nun setzt die Ukraine also auch Streumunition ein (Tagesschau 20./22.7.). Spätestens jetzt mus wirklich klar sein, dass es hier nicht um die ukrainische Bevölkerung geht, auf deren Äckern nach dem angenommenen Sieg über Russland noch über Jahrzehnte Zivilisten durch Blindgänger, die bei dieser Waffe nicht vermeidbar sind, verletzt und getötet werden werden.

     Allerdings ist das 'nur' die militärische Seite dieses Themas. Es geht mir neben diesen um noch viel weiter gehende 'Collateral-Schäden', die bei dieser Politik in Kauf genommen werden und die wie eine Wieder-auflage der Tatik Brzezinskis zur Zeit des Afghanistankrieges, die Sowjetunion finanziell auszubluten, anmutet (s.u.).

     Schon jetzt zeigen sich die Kriegsfolgen im eigenen Land: Während die Energieunternehmen Übergewinne einfahren steigen die Enegie- und Lebensmittelpreise für die Bürger und mittlere und kleine Unterneh-mungen in existenzbedrohender Form (die Großen werden als systemrelevant vom Staat gestützt, der Ausgleich für Normalbürger hält sich in Grenzen) und die Rüstungskonzerne werden ohne Widerspruch mit einer solchen Menge Geld versorgt, das dann in dem normalen Markt fehlt und damit die Inflation anheizt, während die Börsen - wo auch der Weizenpreis festgesetzt wird (sic! siehe auch Sonnenborn hier 5.8.23 ), der die Ärmeren Länder ausblutet, sich angesichts der Krisenlage  über Allzeit-Hochs freuen.

 

Die langfristig weltweit verheerenderen Folgen entstehen aber dadurch, dass die Ukraine-Krise genutzt wird, die wirklichen Krisen der Welt die durch das Handeln der Länder der Atlantischen Allianz (USA, GP, Europa) entstanden sind und sich derzeit galoppierend verschlimmern, unsichtbar werden zu lassen!

     

So sind die Nachrichten zwar voll von den Folgen der Klimakrise im Lebensbereich dieser Länder, dass aber außerhalb dieser Späre die Lebensgrundlagen ganzer Völker jetzt schon zerstört ist, die zudem ökonomisch nicht annähernd in der Lage sind, Ihren Bürgern in dieser Lage hilfreich zu sein, da sie gleichzeitig, insbesondere durch den Raubbau ihrer Rohstoffe, aber auch die Einflussnahme auf die Politik im Interesse der Atlantik-Allianz, was wiederum die Korruption und Ungleichheit in den Ländern fördert (s. Afghanistan) ökonomisch ausgebeutet werden.

    Diese 'Streuwirkung' der heutigen Politik wird allerdings langfristig  - eher mittelfristig - ihre Wirkung auch in dem Bereich der Atlantischen-Allianz entfalten. Zum einen weil die Klimafolgen auch vor den Atlantikern nicht haltmachen werden (wobei sie aber letztlich doch in den günstigeren Regionen leben). Zum anderen wird aber, wenn das Klima wirklich dauerhaft lebensfeindliche Gebiete schafft, der Raum für die Menschenheit deutlich kleiner wird, was entsprechende Verteilungskämpfe und Konflikte absehbar werden lässt, zu denen das sogenannte 'Flüchtlingsproblem' heute eine Kleinigkeit sein wird!

 

Die Waffen nieder! Der Ukraine Krieg muss beendet werden! Nicht alleine wegen der Opferzuahlen auf beiden Seiten, sondern vor allem auch um endlich wieder die tatsächlichen Probleme in den Blick zu nehmen. HIER wäre eine Sonderfinanzierung wirklich dringend nötig!

 

Jauvert, Vincent (1998): 'How Jimmy Carter and I Started the Mujahideen '. Interview with Zbigniew Brzezinski. Hg. v. Le Nouvel Observateur (France) (Jan 15-21, p. 76). Online verfügbar unter https://www.outlookindia.com/ website/story/how-jimmy-carter-and-i-started-the-mujahideen/213722, zuletzt aktualisiert am 03.02.22.

 

 

30.07.2023

Sehr geehrte Frau Lang, sehr geehrter Herr Habeck,

die Tagesschau titelt heute: Wie weg vom Image der Verbotspartei?

Das ist zu kurz gegriffen. Sie regieren ja nicht nur durch Verbote sondern auch Gebote, d.h. Sie versuchen alternative Möglichkeiten zu eröffnen und zu befördern. DAS ist Ihre Aufgabe und das ist gut so! Das Problem ist ein anderes.

Sehr viele in Ihrer Partei und auch ihrer Wähler sind einer Nachkriegs- (Aufbau, moralisches Hochgefühl gegenüber der vorherigen Generation UND Beauftragung durch diese Situation, z.T. auch der auf dieser aufbauenden alternativen Eigenkultur (Hippie-Ära)) und dann auch noch der Wendezeit, kurz einem 'goldenen' Zeitabschnitt, in dem scheinbar alles möglich schien. Allerdings verdrängt dieses Pippi Langstrumpf Lebensgefühl (Zitat Andrea Nahles (andere Partei gleiche Generation) vor dem Bundestag die Goldtruhe, die Pippi von Ihrem Papa bekommen hat.

D.h. die Wunschvorstellungen - die auch in meinem Sinne absolut wünschenswert sind - haben praktisch keine Bedingungen 'every thin goes!'.

Und hier beginnt das Problem der Grünen schon seit langem: die Umsetzung ihrer Wünsche und Ziele in einer deutlich komplexen Welt. Die Gewohnheit des moralisch richtigen und Guten in Verbindung mit Jahrzehnten der Opposition haben zu einem geradezu digital vereinfachenden Reduktionismus (richtig-falsch, gut-böse) geführt, der im Moment des konkreten Handelns in der Realität obsolet wird.

Beispiel Klima: Es richtig, die Welt muss von den fossilen Brennstoffen weg und ja der Strom ist - sauber hergestellt (!!!) - die sauberste Energie. Aber die Distribution dieser Energie ist zur Zeit noch an Kabel bzw. Batterien gebunden - das wird sich bei einer Wasserstoff-Infrastruktur ändern. Bitte rechnen Sie nach: wenn ein BMW SUV (gegen SUV habe ich aus Ihrer Richtung noch nichts gehört) zum kurzzeitigen Aufladen 150 kW braucht und eine Autobahn Tankstelle 8 Ladestationen hat sind das 1,2 MW pro Tankstelle. Wie dick sollen die Kabel sein, die an diese Tankstelle gehen, um den Strom von 5455 A (bei 220V) zu transportieren? Und das ist ja nur EINE Tankstelle! Natürlich werden nicht alle Tanksäulen gleichzeitig Volllast fahren und man könnte eine Strombegrenzung für die Tankstelle einbauen, das könnte dann aber heißen, dass das bei vielen Ladenden (Urlaub) plötzlich inakzeptable Ladezeiten entstehen! Eine ähnliche Rechnung - zu der mir die Daten nicht vorliegen: nehmen Sie den gesamten derzeitigen Benzin/Diesel Verbrauch der Autoflotte heute und rechnen Sie diese entsprechend der Wirkungsgrade in Strom um und dann entwerfen Sie hierfür die Infrastruktur mit der heutigen Technik! Im Winter können Sie Schneeräumer an der Autobahn sparen wg der Wärme der Kabel neben der BAB. (Im Sommer schmilzt der Asphalt und was sind die biologischen Nebenwirkungen auf die Menschen und evtl. auch die physikalischen auf die Autos, wenn diese sich in einem so massiven elektromagnetischen Feld des Ladestroms bewegen.

Kurz, das alles geht derzeit nur WEIL der Anteil an eAutos klein ist und insofern ist das als Symbol für die Energiewende - scheinbar - erst einmal gut. Wenn wir aber bedenken, dass gerade wenn die Menschen sich massenweise den neuen Energien zuwenden - WAS EIN ABSOLUT WÜNSCHENSWERTER ERFOLG IST ! - wird dies sehr schnell eine neue Technik von sauberer eMobilität erfordern und deren Entwicklung dann auch entsprechend beschleunigen. D.h. aber auch, dass dann ein großer Teil der derzeitigen eAutos veraltet sein werden BEVOR sie den CO2-Fußabdruck ihrer Produktion überhaupt eingespielt haben!!!

Kurz wenn man das auch für Wähler überzeugend darstellen und ausführen will, dann sollten Sie sich an der Natur orientieren! Diese löst Probleme - wenn ihr der Mensch nicht 'optimierend' dazwischen funkt - NICHT MONOKULTURELL sondern hoch divers. So wäre das 'Fertigfahren' eines vorhandenen Diesel mit NO2 Kat bis er auseinanderfällt, vermutlich deutlich CO2 günstiger als das Hüpfen von einem nachhaltigen Neuwagen auf den nächsten.

Und auch die Wärmepumpe ist nicht unter ALLEN Bedingungen die allein seligmachende Lösungen!

Kurz ich stehe voll und ganz hinter Ihren Zielen und freue mich über jeden Tag, den wir diese früher erreichen!

Aber gerade deshalb braucht es komplexere Mischlösungen, die sich den REALEN Problemen in ihrer KOMPLEXITÄT stellen. Wenn Sie das Menschen offenlegen glauben Ihnen das die Menschen, weil sie in ihrem Alltag genau diese Erfahrung machen.

Als inkonsequente - und inkompetente - 'Wackelpartie' kommt das nur rüber, wenn Sie die große moralische 'DAS ist richtig!' Keule schwingen und dann in der Umsetzung an der Realität scheitern.

Ich wünsche Ihnen den Mut, die Realität von vorneherein proaktiv als komplex (unsauber) anzunehmen und auch darzustellen, um von dieser Perspektive bzw. Basis aus entsprechend möglichst bald im Sinne der von mir durchaus geteilten Ziele dann wiklich erfolgreich zu werden.

FFM, 30.07.23

Peter Rödler

 

 

28.07.2023

Netanyahu: "Notwendiger demokratischer Schritt ....  Nun könne im Sinne der Mehrheit der Bürger regiert werden ..." (Tagesschau 25.7.)

Sehr geehrter Herr Netanya, am 24.03.1933 hat ein anderer in Deutschland mit dem selben Argument - Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich - die Justiz in Deutschland entmachtet! Das ist den Juden, den Roma, den Linken, der Opposition letztlich der ganzen Welt eben auch 'dem Volk und dem Reich' sehr schlecht bekommen!

 

 

 

26.07.2023

Von der Pyramide bis zur Anstalt, SITCOM all over: orgiastische Begeisterungsstürme und Jubelorgien schon  vorab (Auftritt) während dessen (Pointe) oder am Ende. In US meist - ehrlicher - vom Band hier meist durch Animateure spontan live.

Brot (Mindestlohn) und Spiele? Gibt es derzeit so viel Anlass zum Jubeln? Und wie wollen wir Jubeln, wenn einmal wirklich ein Fortschritt beim Klima oder gar das Ende eines Krieges gelingt? Von den '20ern nichts gelernt.

So wird ein wirklich eindrucksvoller Vortrag konsumierend wegverehrt!

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