Allen Coulter (1994 !)

 

Allgemeine Pädagogik ohne Rest

Kein Kind beschämen!

Die Gewalt der Sprache beachten und verantworten!

Die kleinste pädagogische Einheit ist die Namensnennung!

Andreas Möckel (30.1.1927 - 11.12.2019)

Gemeinsamer Gegenstand
HETEROGENITÄT UND DIFFERENZIERUNG

Zentrale Voraussetzung für eine Allgemeine Pädagogik ohne Ausschluss ist, die Befähigung der zukünftigen Lehrerinnen und Lehrern, Pädagoginnen und Pädagogen, auf der Basis allgemeiner Theorien (Inklusives Menschenbild als Ausgangspunkt) und allgemein sinnvoller Methoden mit heterogenen Gruppen mit verschiedensten bio - psycho - sozialen Voraussetzun-gen erfolgreich arbeiten zu können; das heißt in und gegenüber separierenden Bedingungen eine inklusive Bildung zu realisieren.

Rödler erarbeitet und entfaltet auf der Basis der Reflexion von Erfahrungen mit Menschen mit autistischen Verhaltensweisen und nicht-sprechenden Menschen mit erheblichen Beeinträchtigungen auf vielfältigen theoretischen Grundlagen, in großer Nähe zur Theorie Feusers (→), eine Allgemeine Pädagogik ohne Ausschluss. Er ist damit – auch als Schriftleiter der Behindertenpädagogik – eine seit den 80er Jahren bedeutende Stimme in der Diskussion um gemeinsamen Unterricht und Inklusion. Schwerpunkt ist dabei ein vertieftes Verständnis dieser Aufgabe derart, dass die wesentlichen Aspekte der Umsetzung allgemeinpädagogischen Charakter haben, dem die Individualisierende Sicht der Sonderpädagogik erst einmal entgegensteht.

Angeregt durch die Auseinandersetzungen mit Peter Singer 1989 um die mögliche Tötung der behinderten Menschen, denen er auf Grund bestimmter fehlender Eigenschaften keinen Personenstatus – bei Singer eine Gattungsübergreifend mögliche Eigenschaft – zugesteht, stellt Rödler als Grundlage aller Menschen die nicht ausreichende instinktive Steuerung (‚Unbestimmtheit‘) in den Mittelpunkt.

Diese Grundlage ist unabhängig von der biologischen Ausstattung bei allen Menschen gegeben. Eine zentrale Rolle bekommt diese anthropologische Grundeigenschaft in der Theorie Rödlers dadurch, dass er verdeutlicht, dass der Instinkt bei Tieren der gattungstypische Organisator des Wahrnehmens und Lernens von Tieren ist; Tiere können z.T. individuell hoch entwickelte Wege zum Ziel (Werkzeuge) erfinden, das Grundziel ihrer Handlungen ist aber instinktiv fixiert.

Bei Menschen gerät schon die Wahrnehmung der Welt ohne die innere Referenz auf den Instinkt in grundlegende Schwierigkeiten. Menschen brauchen deshalb um ihre Wahrnehmung nach der Geburt überhaupt organisieren zu können existenziell in der Umwelt soziale/kulturelle Bedeutungen als primären Referenzersatz. Aus diesen erfahrenen Bedeutungen bilden sich die Menschen dann je einen individuelle Auswahl verinnerlichter Bedeutung, die in ihrem Gesamtzusammenhang als ‚Sinn‘ die Instinkte als Organisator des Wahrnehmens, Lernens und Handelns ersetzen.

Menschen sind deshalb lebenslang an einen solchen Austausch individueller Bedeut­ungen (Dialog, Teilhabe, Kultur) angewiesen. Hieraus ergibt sich die grundsätzliche Forderung nach gesellschaftlicher Inklusion und theoretisch nach einer Allgemeinen Pädagogik, die von ihren Grundlagen her keinen Menschen ausschließt, d.h. kein Leistungen voraussetzt. Innerhalb des Unterrichts gewinnt der motivational-kulturelle Zugang zum Unterrichtsgegenstand und der soziale Austausch hierüber wieder eine größere Bedeutung als das Lernen reiner Fakten, Funktionen und Methoden (Georg Feuser: ‚Gemeinsamer Gegenstand‘).

Peter Rödler

UN BRK UN BRK

 

„... Ebenso hat der Studiengang Inklusion und Schule zu meiner beruflichen und persönlichen Entwicklung beigetragen. In den vergangenen 2,5 Jahren haben viele Prozesse in mir stattgefunden. Meine Sicht auf die Profession und auch meine eigene Rolle in dieser, habe ich in dieser Zeit stetig hinterfragt, weiterverfolgt und/oder neu ausgerichtet.
 
Die Möglichkeit zu bekommen, einen berufsbegleitenden Masterstudiengang in diesem Fachbereich absolvieren zu können und mit einem professionellen Team von Lehrenden der unterschiedlichen Fachdisziplinen der Inklusion und Heilpädagogik zusammenzuarbeiten, war eine einmalige Gelegenheit für mich.
 
Für Ihre Bemühungen diesen Studiengangs ins Leben gerufen zu haben,  gilt ihnen mein Dank."
 
Linda Höning

 

Wenn ich nur darf, wenn ich soll, aber nie kann, wenn ich will, dann mag ich auch nicht, wenn ich muss.

Wenn ich aber auch darf, wenn ich will, dann mag ich auch, wenn ich soll, und dann kann ich auch, wenn ich muss.

Denn schließlich: Die können sollen, müssen auch wollen dürfen.

(Johannes Conrad)

 

Beyerl, M.; Fritz, J.; Kuzle, A.; Ohlendorf, M.; Rott, B. (Hg.) (2017): Mathematische Problemlösekompetenzen fördern. Münster. S. 60.

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